Dienstag, 28. April 2015

Kanada erklärt den 30.04 als "Tag des Ausbruchs in die Freiheit"

Vorwort: Am 30.04.2015 jährt sich zum 40.Mal der Tag der kommunistischen Machtübernahme in Vietnam. Der Tag, an dem ein friedfertiges Volk seine Freiheit und Selbstbestimmungsrecht verlor. In der Folgezeit flohen ca. zwei Millionen Vietnamesen mit ihrer "Nussschale" über den Pazifik.

Nach Schätzung des UNHCR (United Nations High Commissary of Refugees) verloren mindestens 500.000 Menschen dabei das Leben. Der Begriff "Boat People" entstand in dieser Zeit. 

Die furchtbare Fluchtwelle hat trotzdem etwas Positives gebracht: in Deutschland entstand die Aktion "Ein Schiff für Vietnam" und die "Cap Anamur" lief am 09.08.1979 vom japanischen Hafen Kobe aus und rettete insgesamt 11.300 Flüchtlinge. Frankreich sendete das Schiff "Ile de Lumiere" (Insel des Lichtes) zu Rettung der "Boat People". Politisch hat die Entscheidung von Dr. Ernst Albrecht, zunächst 1.000 Flüchtlinge aus Vietnam aufzunehmen löste eine nie dagewesene Hilfswelle aus. Die zivilisierten Staaten nahmen Flüchtlinge auf. 

Im Jahr 2015 wohnen ca. vier Millionen Vietnamesen in mindestens 70 Ländern der Erde als anerkannte Flüchtlinge oder ihr Nachkommen.

Das kanadische Parlament billigte am 25.04.2015 das Gesetz Nr. 219 und erklärte den 30.04.1975 als den Tag "der Reise in die Freiheit"(Day of the journey to freedom). Vietnam rief am gleichen Tag den Botschafter aus Kanada zurück.

Die schmerzen-verursachenden Bilder, die an diesen Tagen und Wochen oder Monaten im Mittelmeer abspielen, erinnern an das Schicksal der Flüchtlinge aus Vietnam

https://openparliament.ca/bills/41-2/S-219/

http://senatorngo.ca/bill-s-219eng/

Infos des Parlaments Kanadas

Protest des Regimes in Hanoi

Protest des vietnamesischen Außenministeriums

Sonntag, 26. April 2015

ziemlich beste Schurken

Das ist mein Kommentar zu der Sendung

Der Vietnamkrieg -Gesichter einer Tragödie

Charlie filmte nicht (Wollgang Röhl) --------------------------------------------


Zum Handwerk der unredlichen Journalisten gehört der  Trick, eine Lüge zu verbreiten, ohne ein Wort der Unwahrheit sagen zu müssen,  in dem man die unbequemen Fakten konsequent ausblendet.  Zur Perfektionierung der wahren Unwahrheit verlegt man das Studio nach Absurdistan.

Bei der vorgeblichen  Doku  „Der Vietnamkrieg - Gesichter einer Tragödie“ vom WDR (Arte am 14.04.2015 und ARD am 20.04.2015)  riecht der kritische Zuschauer den Stallgeruch der 5.Kolonne Hanois förmlich in seinem Wohnzimmer.   

Weiß Frau Christel Fromm wirklich nicht, dass die Soldaten aus Nordvietnam an Panzern und Geschützen angekettet wurden? Hat sie von der Taktik der Menschenwelle der NVA (Nordvietnams Armee) nie gehört? Nichts vom Massaker in Huế (Feb. 1968), bei dem nicht nur 7000 Südvietnamesen systematisch ermordet wurden, war zu sehen. Diese „Bluthochzeit von Huế“ forderte auch Opfer unter den Deutschen (Prof. Krainick und dessen Frau Elisabeth, Dr. Alteköster und Dr. Discher von der Uni Freiburg). Nichts von der völkerrechtswidrigen Entführung der Mitarbeiter des Malteserhilfsdiensts (Marie-Luise Kerber, Hindrika Kortmann, Georg Bartsch, Monika Schwinn und Bernhard Diehl) im Jahr 1969 wurde erzählt.  Nur Monika Schwinn und Bernhard Diehl überlebten die Torturen der Gefangenschaft. Auch der Mord an den deutschen Diplomaten Hasso Rüdt von Collenberg wurde zum Tabu der Journalistin Christel Fromm. Und weiß Frau Fromm nicht, dass bei allen drei Großoffensive der NVA (1968, 1972 und 1975) Millionen Menschen auf der Flucht vor der NVA waren? Hat sie nie von diesem Elend und von tränenrührenden, endlosen Flüchtlingstrecks gehört?

Der normal sterbliche TV-Konsument darf diese Brutalität nicht sehen. Man blendet sie  einfach aus. Wenn man den ermordeten Vietnamesen keine Pietät zollt, soll man mindestens die ermordeten Deutschen ehren, was auch nicht geschah. Niemand darf es ja erfahren.

Des Weiteren wundert man sich, warum diese angebliche Doku keinen Bezug auf die Gegenwart nimmt. Offenbar darf der deutsche Zahler der Rundfunkgebühren nicht wissen, dass Vietnam – 40 Jahre nach Kriegsende – zu den schlimmsten Diktaturen der Welt (Quellen: Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und Human Rights Watch) gehört: politische Gefangene werden gefoltert (u. a. bei Frau Do Thi Minh Hanh. Man stieß ihren Kopf tausendfach gegen die Wand) oder man verweigert ihnen eingehende Untersuchung Therapie wie im Fall von Dinh Dang Dinh. Als der Krebs sich bis Endstadium entwickelte, wurde er freigelassen. DDD starb drei Wochen danach.

Transparency International stuft Vietnam zu den korruptesten Ländern der Erde.

Mit dem Bau von zwei Atomkraftwerken mit acht Reaktoren vom Typ Tschernobyl in der Provinz Ninh Thuan an der Küste, im Taifungebiet, begeht das kommunistische Vietnam den ökologischen Selbstmord des 21.Jahrhunderts.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) beschuldigt Vietnam, die Minderheiten systematisch auszurotten. Die braven Zahler der Rundfunkgebühren wurden in eklatanter Weise buchstäblich belogen und betrogen.

Wenn man in Friedenszeiten, vierzig Jahre nach Kriegsende so grausam ist, hätte jeder sich selbst fragen können: wie brutal waren die Schergen aus Hanoi in Kriegszeiten?

Angesichts der dramatischen Bilder, die sich zurzeit im Mittelmeer abspielen und im Grund genommen nur eine Wiederholung der humanitären Apokalypse der vietnamesischen Flüchtlinge aus dem Jahr 1979-1983 sind, war die Sendung eine Farce, eine Beleidigung der Flüchtlinge, die man eigentlich nur bei den Rechtsradikalen findet. Auf diesem Gipfel der Menschenverachtung  konvergieren zwei entgegengesetzte Ideologien  zu einer gefährlichen Masse der Volksverdummung. 

Die Sendung ist ein Schlag ins Gesicht jener, die den Tod wagten, um sich der (kommunistischen) Sklaverei zu entziehen. Der teuflische  Verdacht liegt in der Luft, hier werde mit Absicht daran gearbeitet, die Begriffe „Boat People“ und „Cap Anamur“ verschwinden zu lassen.

Aber: wen interessiert es? Und: was ist ehrenwerter? Die zügellose Pressefreiheit überrollt die Berufsethik jener, die zur Neutralität verpflichtet sind, mindestens so lange sie noch von Zwangsgebühren (GEZ) leben.  Hauptsache, die Quote stimmt?
Arte und ARD hofften, mit dieser einseitigen und vereinfachten Darstellung des komplexen Krieges mit „Ich bin ein Star, hole mich raus!“ oder „Deutschland sucht 
den Superstar“ … konkurrieren zu  können.

Quotenjagd auf dem primitivsten Niveau. Quo Vadis, ARD und Arte?





Dienstag, 14. April 2015

Ausstellung "den Mutigen eine Stimme geben" in Ingolstadt

Im Foyer des Stadttheaters Ingolstadt (Schloßlände 1, 85409 Ingolstadt) organisert "Amnesty International Ingolstadt in Zusammenarbeit mit der SÜDOSTASIEN Informationsstelle die Ausstellung zum Thema "Den mutigen eine Stimme geben - Die Medien und Meinungsfreiheit in Südostasien" mit dem Themenabend mit dem gleichen Titel, jedoch mit dem Schwerpunkt Vietnam, ein Vortrag von Fr. Dr. Genia Findeisen aus Hamburg. Eintritt jeweils frei.

Mehr Infos: Flyer    Plakat

Sonntag, 12. April 2015

Trauergedenken an Ernst Albrecht


[09.04.2015] Dieser Ostermontag war ein denkwürdiger Tag. Fünfzig Vietnamesen aus vielen Teilen Deutschlands hatten sich in Burgdorf bei Hannover eingefunden, um Dr. Ernst Albrecht nach dem Staatsakt der Niedersächsischen Landesregierung nun auch noch an seinem Grab eine besondere Ehre zu geben. Wie uns allen bekannt ist, war Ernst Albrecht der einzige Ministerpräsident eines Bundeslandes, der sich nicht nur gewillt zeigte, Boots-Flüchtlinge aufzunehmen, sondern sich auch selbst bereiterklärte, tausend Vietnamesen aus dem Flüchtlingsschiff „Hai HONG“ 1978 aufzunehmen und nach Hannover zu fliegen.

Wir hatten schon bei dem Staatsakt in Hannover am 22.12. 2014 durchsetzen können, dass 27 Repräsentanten der Vietnamesen Community im Staatstheater von Hannover dabei sein durften, als der Ministerpräsident Stephan Weil und der Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble dem großen Politiker die letzte Ehre gaben.

Jetzt war es noch mal eine ganz intime Feier auch ganz ohne große mediale Öffentlichkeit, zu der die Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen mit ihrer Familie (bei Hannover) für den 6. April um 15 Uhr nach Burgdorf gebeten hatte. Dort liegt das Grab von Ernst Albrecht auf dem Hof des Anwesens der Familie von der Leyen.

Der Vertreter der Vietnamesen in Bielefeld/Lippstadt, Ngo Hoang Phong hatte sich um ein sog. Grabbuch gekümmert und für den Transport des 90 Kilo schweren Grabsteins gesorgt. Huu Huan Nguyen hatte alles andere organisiert, so dass wir uns um 15 Uhr bei gutem Wetter auf der Wiese des Hauses der Verteidigungsministerin einfanden. Sie war mit ihrem Mann Prof. von der Leyen selbst dort anwesend, worüber sich alle sehr gefreut haben. Eine Vertreterin der ersten 1000 Vietnamesen, die von Ernst Albrecht am 3. November 1978 von der Hai Hong nach Hannover gebracht wurden, hielt die erste berührende Ansprache-. „Dank solcher Menschen wie Herrn Albrecht sind wir heute hier. Darum wollen wir versprechen, gute und nützliche Staatsbürger in diesem Land zu sein, welches uns damals in unserer Not mit offenen Armen aufgenommen hat. Deutschland ist uns unsere zweite Heimat geworden“. Es kam zu einem Gebet und Fürbitte des katholisch-vietnamesischen Pfarrers der Gemeinde St. Antonius in Berlin und eines buddhistischen Mönches von der Pagode in Hannover.

Dann sprach ein Vietnamese, der 1980 von der Cap Anamur gerettet wurde und jetzt als Bundeswehroberstarzt am Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz arbeitet. Er repräsentiert die Generation der 11300 Boat People, die von den 4 Cap Anamur Schiffen gerettet wurden. 1978 habe Ministerpräsident Albrecht 1000 vietnamesische Flüchtlinge aufgenommen, die er persönlich am Hannover Flughafen Langenhaben begrüßt und denen er damit das Gefühl gegeben habe, in Deutschland willkommen zu sein. „Als Landesvater von Niedersachsen legte er damit den Grundstein für die erfolgreiche Geschichte der Cap Anamur, die 11.300 Menschen rettete. Auch ich gehöre dazu“.

Am Schluss wurden wir in die kleine Halle gebeten, in der die Bundesministerin noch die Schiffsglocke des Flüchtlingsschiffes „Hai Hong“ zeigte, die ihrem Vater geschenkt wurde. Und es kam noch zu einer schönen Dankbarkeitsgeste gegenüber den Grünhelmen.

Die Vietnamesen hatten schnell noch vor der Trauerfeier gesammelt, um den Grabstein und den Kranz zu bezahlen. Ngo Hoang Phong nahm die 770,-€ an, aber steckte das Geld in einen Umschlag und gab es mir in dieser Runde als großzügige Spende für die Grünhelme. Und gleichzeitig übergab mir die Familie Dinh Than Hoang aus Oldenburg in dieser Runde ebenfalls eine Spende von 1530.- Euro.

Die Grünhelme sollten den Kontakt zu den Vietnamesen so pflegen, wie wir das früher bei Cap Anamur getan haben, und uns noch mal vor dem großen hilfreichen Politiker Ernst Albrecht verneigen.

Rupert Neudeck


Photos von Johnny Quang















Mittwoch, 1. April 2015

Meeting of US. Congresswomen and Family Members of Vietnam Political and Religious Prisoners in Hanoi, Vietnam

Vietnam March 31st, 2015- The 132nd Assembly of the Inter-Parliamentary Union is taking place between the 28th through 31st of March, 2015 in Hanoi. During this event, the Women for Human Rights in Vietnam (WFHR) and the Vietnamese Political and Religious Prisoners Friendship Association (VPRPFA), cooperatively arranged a meeting between the US. elected officials and family members of political and religious prisoners, who are currently imprisoned by the Vietnamese communist government.

The meeting took place at the Sofitel Legend Metropole hotel in Hanoi at seven o’clock on the morning of March 31st, 2015. Attorney Nguyen Van Dai and Mr. Nguyen Bac Truyen could not attend this event because both have been under “unofficial” house-arrests around the clock by secret security agents for the entire duration of this three-day conference. At this forum, Ms. Dang Quynh Anh, the daughter of political prisoner Mrs. Bui Thi Minh Hang, had the opportunity the talk about the suppression and imprisonment of her mother. Mr. Vo Van Buu, the husband of religious prisoner Mai Thi Dung also discussed the eleven-year sentence handed down by the Vietnamese government authority. Mrs. Mai Thi Dung, a Hoa Hao Buddhist worshiper, has spent almost ten years in prison and suffered through numerous rounds of persecution and inhumane tortures. In addition, ethnic Hmongs from Cao Bang province also raised concerns about the communist state’s religious freedom violations toward Hmong members following the guidance of Duong Van Minh. Mr. Duong Van Minh had been sentenced to five years of imprisonment for his religious activities.

Representing the delegates from the United States of America were Minority Leader of the House of Representatives Nancy Pelosi and Congresswoman Zoe Lofgren, who represents the 19th district in the San Jose area, California with a large population of Vietnamese residence. The two congresswomen listened to family members of the political and religious prisoners through interpreters. 

The meeting ended after an hour. Before the meeting, files of the human rights violations by the communist government of Vietnam along with petitions and recommendations to the Congress of the United States of America on policies toward Vietnam had been handed to the two veteran members of the US Congress.

During a meeting with her Vietnamese counterpart, Chairman of Vietnamese congress Nguyen Sinh Hung, Congresswoman Zoe Lofgren handed him a list of political prisoners currently in detention, including Tran Huynh Duy Thuc, Viet Khang, Tran Vu Anh Binh, Dinh Nguyen Kha, Ta Phong Tan, Bui Thi Minh Hang, Ho Thi Bich Khuong, Father Nguyen Van Ly,…etc, and bloggers who had been detained and harassed such as Nguyen Quang Lap.

Women For Human Rights in Vietnam

Lanney Tran, Chairwoman.

L.tran@wfhrvn.org