Sonntag, 30. November 2014

Der hohe Preis der Freiheit


aus:Deusche Welle: der hohe Preis der Freiheit

VIETNAMDer hohe Preis der Freiheit

Blogger sind in Vietnam scharfen Repressionen ausgesetzt. Vor einem Monat ist einer der bekanntesten Aktivisten freigelassen, aber sofort in die USA abgeschoben worden. Die Deutsche Welle hat mit ihm dort gesprochen.
Nguyen Van Hai Dissident aus Vietnam Empfang in Los Angeles 21.10.2014
Der vietnamesische Blogger Nguyen Van Hai, bekannt geworden unter seinem Pseudonym Dieu Cay, wurde Ende Oktober aus dem Gefängnis in Vietnam entlassen und umgehend in die USA abgeschoben. Nicht einmal von seiner Familie konnte er sich verabschieden. Er war 2008 wegen "staatsgefährdender Propaganda" zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Vorwürfe der Regierung hat Nguyen Van Hai immer bestritten.
Der ehemalige Soldat hatte 2007 den "Unabhängigen Journalisten-Club" gegründet. Den vietnamesischen Behörden war der unbequeme Blogger stets ein Dorn im Auge, da er die weitverbreitete Korruption und die Haltung der kommunistischen Regierung im Territorialkonflikt mit China scharf kritisierte. Die Regierung wirtschafte nur in die eigene Tasche und sie müsse sich endlich vom großen Nachbarn emanzipieren, so Nguyen Van Hai.
In Vietnam ist das Schicksal von Nguyen Van Hai kein Einzelfall. Reporter ohne Grenzen (ROG) bezeichnet die Situation der Presse- und Meinungsfreiheit als sehr ernst. Auf dem jährlich erscheinenden Index der Pressefreiheit rangiert Vietnam auf Platz 174 von 180, einen Platz hinter dem Iran und einen vor China. Nach Angaben von ROG sind zurzeit noch 26 vietnamesische Online-Aktivisten und Bürgerjournalisten in Haft. So etwa Le Thi Phuong Anh von der vietnamesischen "Bruderschaft für Demokratie", einem Onlinenetzwerk, das für die demokratisierung Vietnams eintritt. Die Bloggerin sitzt seit Mai 2014 in der südvietnamesischen Provinz Dong Nai in Haft, ohne genau zu wissen, was ihr vorgeworfen wird.
Am Samstag (22.11.2014) traf sich Bundeswirtschaftsminister Gabriel auf seinem Vietnambesuch mit Menschenrechtsaktivisten. Die populäre Bloggerin "Mother Mushroom" gehörte ebenso dazu wie ein Bruder des Anwalts Le Quoc Quan, der als bekanntester inhaftierter politischer Gefangener Vietnams gilt.
Der Blogger Nguyen Van Hai beobachtet die Lage in Vietnam nun von seinem Exil in den USA aus, wo ihn die DW interviewte:
Nguyen Van Hai Dissident aus Vietnam Empfang in Los Angeles 21.10.2014
Der herzliche Empfang nach sechs Jahren Haft tut offensichtlich gut.

Aus urheberrchtlichen Gründen bitten wir Sie, das Interview über den Link zu lesen.

Quelle anklicken

Mittwoch, 26. November 2014

Nicht nur Wirtschaft zählt. Sigmar Gabriel trifft Menschenrechtsaktivisten in Vietnam

Nicht nur Wirtschaft zählt. Sigmar Gabriel trifft Menschenrechtsaktivisten in Vietnam

Pressemitteilung von: Forum Vietnam 21

Bild im Großformat

Sigmar Gabriel trifft vietnamesische Menschenrechtsaktivisten. Bild: VRNs
23.11.2014 (Forum Vietnam 21) - Während seiner Teilnahme an der 14. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft vom 20. bis 22. November in Vietnam hat sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel am vergangenen Freitag mit prominenten Menschenrechtsaktivisten getroffen, die in dem kommunistischen Land enormen Repressalien ausgesetzt sind.
Informationen der Menschenrechtler zufolge kamen zu diesem im Vorfeld geheim gehaltenen Treffen in der Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt (vormals Saigon) sechs Aktivisten mit dem Vizekanzler und SPD-Vorsitzenden zusammen. Darunter war die populäre Bloggerin Nguyen Ngoc Nhu Quynh, die unter dem Namen «Me Nam» ("Mother Mushroom") in sozialen Netzwerken aktiv ist und für Bürgerrechte und Meinungsfreiheit in dem 90-Millionen-Einwohner-Land kämpft. Ihr Pass wurde von den Behörden eingezogen. Bei dem Gespräch waren außerdem der ehemalige Gewissensgefangene Pham Ba Hai, die Geschwister Huynh Trong Hieu und Huynh Thuc Vy die wiederholt schikaniert wurden und deren Vater wegen Regierungskritik zehn Jahre in Haft saß. Ferner der Aktivist Nguyen Tri Dung, Sohn des bekannten Bloggers Nguyen Van Hai alias Dieu Cay, der im Oktober direkt aus dem Gefängnis in die USA abgeschoben wurde.
Gabriel lernte auch Le Quoc Quyet, einen Bruder des Menschenrechtsanwalts Le Quoc Quan kennen, der als bekanntester inhaftierter Gewissensgefangener Vietnams gilt. Seine katholische Familie wird wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte und Religionsfreiheit seit Jahren verfolgt.
An dem Gespräch mit den Aktivisten über die Menschrechtslage in Vietnam nahm auch der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Stephan Steinlein, die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) und die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) teil. Rößner sagte anschließend, die Aktivisten riskierten ihre Existenz und die Sicherheit ihrer Familien, um sich für Demokratie und Meinungsfreiheit in Vietnam einzusetzen.
Im kommunistischen Vietnam gibt es keine freie Presse, offiziell auch keine Opposition. Einschätzungen der Vereinten Nationen zufolge sitzen mindestens 30 Mitglieder der nicht zugelassenen vietnamesischen Zivilgesellschaft zu Unrecht im Gefängnis. Die EU geht sogar von wesentlich mehr Betroffenen aus und forderte Vietnam auf, bei der Ausarbeitung neuer Rechtsvorschriften die völkerrechtlichen Verpflichtungen, insbesondere den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, zu beachten.

Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.

Dr. Hong An Duong
www.vietnam21.info


Forum Vietnam 21 ist ein Aktionsbündnis für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Es versteht sich als Bestandteil der Demokratiebewegung in Vietnam und unterstützt alle Bemühungen um den friedlichen Wandel der kommunistischen Diktatur in eine Demokratie.

Montag, 24. November 2014

justice-for-vietnamese-blogger-Dang Xuan-Dieu

Die Organisation >>Global Voices<< startet eine Kampagne zur Unterstützung  des vietnamesischen Bloggers Franz Xaver Dang Xuan Dieu.


Global Voices setzt sich für die Menschenrechte überall auf der Welt.

Freitag, 21. November 2014

Brief an Vizekanzler Sigmar Gabriel / Letter to German Vice Chancellor Sigmar Gabriel

Herr Dr. Duong Hong An, Koordinator des Forums Vietnam 21 schreibt an Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie anläßlich seiner Reise nach vuetna, zu der 14. Asien-Pazifik-Konferenz (APEC Conference)

Deutsch: Brief an Vizekanzler Sigmar Gabriel

English : Letter to German Vice Chancelllor Sigma Gabiel

Vietnamese: Thư gửi Phó thủ tướng Sigmar Gabriel


Donnerstag, 13. November 2014

Schweizer Politiker kämpfen für Dissidenten Dang Xuan Dieu


Schweizer Politiker engagieren für Blogger Dang Xuan Dieu

Am 10. November 2014 >>besuchte<< eine Delegation  Schweizer Politiker das Konsulat von Vietnam in Genf / Schweiz. Die Politiker überreichten dem Konsul Do Ha Thao eine Petition, gerichtet an Premierminister Nguyen Tan Dung, zugunsten des Gefangenen des Gewissens  Dang Xuan Dieu, der  unter widrigsten Umständen  eingesperrt ist und sich in erster Lebensgefahr befindet.

Die Delegation wurde von Frau Anne-Marie von Arx-Vernon, der Abgeordneten das Kantons Genf, Herrn Michel Rossetti, einem ehemaligen Mitglied des Verwaltungsrates und ehemaligen Bürgermeister von Genf, Herrn  Jean-Marc Comte, Chef des Verwaltungsrates und amtierendem Bürgermeister von Grand-Saconnex, Kanton Genf und Herrn Rolin Wavre, Genfer Stadtrat und Frau Pregny-Chambésy, Genfer Stadträtin.

Die Unterzeichner der Petition beklagten ganz besonders für die  harten Haftbedingungen, unter die der Blogger Dang Xuan Dieu leidet. Sie baten Premier Nguyen Tan Dung um Hafterleichterung sowie die Gewährung der notwendigen, medizinischen Untersuchungen für Herrn Dang Xuan Dieu.

Laut Anne-Marie von Arx-Vernon ist die Behandlung des Gefangenen des Gewissens Dang Xuan Dieu ein scherwiegender Verstoß gegen internationale Verpflichtungen Vietnams gemäß den von Vietnam unterzeichneten Abkommen über bürgerliche und politische Rechte. Die Mitglieder der Delegation wollen Herrn Dang Xuan Dieu im Gefängnis besuchen und fragen nach einem Visum.

Frau Anne-Marie von Arx-Vernon verpflichtete den Konsul Do Ha Thao, die Petition an Vietnams Premier weiterzuleiten. Herr Michel Rossetti teilte mit, dass er immer Seite auf der Seite der Kämpfer für demokratische Freiheiten in Vietnam steht. Herr Jean-Marc Comte sagte, er sei geehrt, die Petition unterzeichnen zu dürfen und wünscht sich die baldige Freilassung von Herrn Dang Xuan Dieu. Herr Rolin Wavre ermahnte Vietnam zu mehr Respekt gegenüber  internationalen Verträgen, die Vietnam selbst unterzeichnet hatte. Als Mitglied des Menschenrechtsrates der UNO steht Vietnam in der besonderen Verpflichtung zur Einhaltung der Menschenrechte gegenüber seinen kritischen Bürgern.

In den letzten Jahren hatte Frau Anne-Marie von Arx Vernon schon zweimal an das Konsulat Vietnams in Genf geschrieben, um Hafterleichterung für den Schriftsteller Nguyen Xuan Nghia zu erbitten. Vom Konsulat erhielt sie keine Antwort.

Frau Anne-Marie Arx-Vernon  und Herr Rolin Wavre  hatten Familien von inhaftierten Dissidenten besucht.

Übersetzung aus dem Vietnamesischen von Dr. Thanh Nguyen-Brem




Schweizer für Dang Xuan DieuDie Schweizerdelegation: von links nach rechts, Herr Michel Rosseti, Frau Anne-Marie von Arx-Vernon, Herr Rolin Wavre (mit dem Foto von Dang Xuan Dieu) und Herr Jean-Marc Comte.

Quelle: http://diendanctm.blogspot.de/2014/11/chinh-gioi-thuy-si-tranh-au-cho-ang.html (Text in Vietnamsisch).

Mittwoch, 12. November 2014

Unter vier Augen / Gespräch mit Vera Lengsfald

Unter Vier Augen ist eine TV-Sendereihe des Bayerischen Fernsehens und wird abwechselnd von Nina Ruge und Sabine Sauer moderiert.

In der Vergangenheit waren auch Heike GötzWolfgang BinderWerner SchmidbauerAndrea GrießmannMichaela HaasEva Mähl und Sabrina Staubitz als Moderatoren der Sendung Unter vier Augen tätig. 

Vera Lengsfeld war eine Bürgerrechtlerin in der DDR. Anläßlich des 25.Jahrestags des Mauerfalls sprach sie mit Nina Ruge.

Gespräch mit Vera Lengsfeld

Sonntag, 9. November 2014

aus Zeit.de (Wochenzeitung)

Das ist ein Beitrag der Wochenzeitung >>Zeit<< (www.zeit.de) zum 25.Jahrestag des Mauerfalls.


Herr Hoang und die Plastiktüten des Friedens

Der Fall der Mauer, der Vietnam-Krieg, das getrennte Zypern: drei Länder, drei Grenzen, drei Geschichten. Wird Dang-Lanh Hoang aus Berlin noch einen Mauerfall erleben? VON DANG-LANH HOANG

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Ostberliner am 10.November 1989 am Grenzübergang Invalidenstraße

Ostberliner am 10.November 1989 am Grenzübergang Invalidenstraße  |  © Patrick Hertzog/Getty Images

Berlin, November 1989

Das konnte nicht stimmen. Das war vollkommen unmöglich. Das, was Herr Walter Momper am 9.11.1989 in die Kameras sagte, ließ mich abwechselnd an meinem Deutsch und am Regierenden Bürgermeister Berlins zweifeln. Herr Momper rief die Ost-Berliner auf, doch bitte die Westberliner U- und S-Bahnen zu benutzen, wenn sie am Wochenende in die Stadt kämen. Spinnt er, fragte ich mich, oder bin ich zu dumm, seinen Witz zu verstehen?
Ja, in den letzten Wochen hatten sich Veränderungen angedeutet. Es häuften sich in Berlin und der gesamten DDR Ereignisse, die früher unvorstellbar gewesen wären. Die Gründung des Neuen Forums, Gorbatschows denkwürdiger Besuch. Überall waren die Montagsdemonstrationen, überall der Sprechchor und der unmissverständliche Anspruch: "Wir sind das Volk".
Andererseits war da auch diese unglaubliche Anspannung. Vier Wochen vorher, am 8. Oktober, war ich in einen Bus gestiegen, um ins Stadtzentrum zu gelangen. Der Bus wurde umgeleitet, wegen einer "Provokation republikfeindlicher Randalierer". Er fuhr am Staatsratsgebäude vorbei, das von Soldaten, Polizisten und Panzerfahrzeugen geschützt wurde. Noch nie war Berlin so unheimlich und bedrohlich gewesen wie an diesem Abend.
Es war also ganz eindeutiges unrealistisches wirres Zeug, was ich von Herrn Momper hörte. Unzufrieden über mein schlechtes Deutsch legte ich mich ins Bett und verpasste friedlich schlummernd die schönste Nacht der deutschen Geschichte.
Erst zwei Tage später stand ich am Grenzübergang Invalidenstraße und wollte, was auch fast alle anderen Ostberliner wollten: Rüber. Ich durfte aber nicht. Für Ausländer stand die Mauer noch.
Erst war ich enttäuscht. Dann dachte ich: Es ist okay so. Ich sollte die Deutschen dieses Gefühl lieber zuerst allein genießen lassen. Ich blieb also an diesem Novembersamstag am Grenzübergang stehen und beobachtete die Menschen. Wie sie sich diszipliniert in eine Schlange stellten, um ihre 100 Mark Begrüßungsgeld zu erhalten. Wie sie dann später zurückkamen, die Hände voll mit Plastiktüten mit den Logos von Aldi, Kaiser's, Reichelt oder KaDeWe.
Sie überschritten eine Grenze, die jahrzehntelang alles getrennt hatte: Land, Familien, Schicksale und Himmel. In ihnen war ein Gefühl, das auch wir Vietnamesen kennen.

Es war ein Tag im November, als ich zum ersten Mal von Nord- nach Südvietnam fuhr. Jahrzehntelang war die Hiền-Lương-Brücke über den Ben-Hai-Fluss eine unüberwindbare Barriere gewesen, wie die Berliner Mauer. Nun war sie einfach nur noch eine Brücke.Vietnam

Die Hiền-Lương-Brücke über dem Ben-Hai-Fluss

Die Hiền-Lương-Brücke über dem Ben-Hai-Fluss  

|  © Kuni Takahashi/Getty Images
Ich war damals 28 Jahre alt und als wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Forschungsinstituts auf dem Weg nach Saigon. Seit Monaten war der Krieg vorbei, das Ende der Kämpfe hatte die Menschen in Euphorie versetzt. Die Armee wurde demobilisiert. Auf der Brücke kam mir eine gen Norden marschierende Gruppe singender, anscheinend glücklicher Soldaten entgegen. Außer ihren Feldrucksäcken trug jeder von ihnen volle Plastiktüten mit sich, in denen wohl Geschenke für die Lieben im Norden waren. Auf ihnen prangten die Logos von Sanyo und Sony.
An diesem Novembertag 1989 kamen mir die Plastiktüten der Ostdeutschen und der Vietnamesen vor wie Siegestrophäen. 
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Freitag, 7. November 2014

Antwort von Winfried Kreschtmann (MP von Ba-Wü)

Klicken Sie den Link, um die Antwort des Ministerspräsident Winfried Kretschmann an das Forum Vietnam 21 zu lesen.

MP Kretschmanns Antwort  (bitte den Link klicken!)

In einem Brief an MP Kretschmann anläßlich des Besuches von Premier Nguyen Tan Dung in Deutschland appellierte der Koordinator des Forums Vietnam21, Herr Dr. Duong Hong, an MP Kretschmann, die Themen Freiheit, Menschenrechte, Demokratie und Umweltschutz in Vietnam nicht zu vergessen.

Samstag, 1. November 2014

AP Interview: Dissident forced to leave Vietnam


LOS ANGELES (AP) — One of Vietnam's most prominent dissidents said he was asked to sign a form seeking a pardon for spreading "propaganda against the state" before his release from prison last week, then forced onto a U.S.-bound flight with just the clothes on his body.
Nguyen Van Hai, who blogged under the name Dieu Cay, told The Associated Press on Thursday that he refused to sign the document because he didn't believe he had committed a crime.
He said authorities gave him no option but to leave for the United States.
"They rushed me directly from the jail to (Hanoi's) Noi Bai International Airport and escorted me onto the airplane. They didn't allow me to see my family before my departure. So we can't say they released me. If they had given me back my freedom, I could have gone back home instead of going directly to the airport without seeing my family and my friends."