Montag, 21. April 2014

Do Thi Minh Hanh braucht schnelle Hilfe

Do Thi Minh Hanh braucht schnelle Hilfe

Hans Peter Scholz


Bätzing-Lichtenthäler engagiert sich für


 inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin
 
REGION. „Weil sie sich für Arbeiterrechte 


einsetzte, wurde sie zu sieben Jahren Haft

verurteilt“, fasst Bätzing-Lichtenthäler das 

Schicksal der 29 jährigen Vietnamesin Do Thi

Minh-Hanh zusammen. Über die Organisation 

„Veto! – Human Rights Defenders‘ Network“ hat

die Abgeordnete eine Patenschaft für die

inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin 

übernommen. Letzte Woche besuchte die Mutter

Minh-Hanhs das Berliner Büro der Abgeordneten.
 
„Das Schicksal dieser jungen Frau berührt mich


 sehr“, erklärt Bätzing-Lichtenthäler. Um 

gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu

 protestieren, unterstützte die junge 

Vietnamesin Anfang 2010 die über 11000

 Arbeiter einer Lederschuhfabrik und 

organisierte einen Streik. Nachdem dies zu 

einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen 

geführt hatte, wurden Frau Minh-Hanh und zwei

 ihrer Mitstreiter kurze Zeit darauf 

festgenommen und wegen „Störung der 

öffentlichen Ordnung“ zu mehreren Jahren Haft

 verurteilt. Vom Prozess war die 

Öffentlichkeit ausgeschlossen. Seit einem

 halben Jahr leidet Minh-Hanh an einem 

ungeklärten Brustleiden. Ärztliche Hilfe wurde

 ihr zwar versprochen, jedoch bis heute nicht

 gewährt. Die Menschenrechtsverteidigerin 

wurde vor einiger Zeit in ein Gefängnis in 

Hanoi verlegt – 1.700 Kilometer von ihren 

Eltern entfernt. „Minh-Hanh ist dadurch von

 der Außenwelt isoliert, ihre Familie kann sie

 nur selten besuchen und nur noch 

unzureichend 


mit Lebensmitteln versorgen“, so Bätzing-

Lichtenthäler. In Vietnam ist es notwendig, 

dass Gefangene von ihren Angehörigen mit 

Lebensmitteln versorgt werden, weil sie sonst

 verhungern würden. „Es besteht allerhöchster 

Handlungsbedarf“, erklärt die Patin im 

Hinblick auf das unerkannte Brustleiden, „Ich

 habe mich mit der Deutschen Botschaft in

 Vietnam in Verbindung gesetzt und die 

vietnamesische Regierung angeschrieben.“


Auch die Arbeitsgruppe über willkürliche


 Inhaftierung des UN-Menschenrechtsrats hat

 den Fall Minh-Hanh 2012 untersucht. Das

 Fazit: Die 29-Jährige und ihre zwei Freunde

 sind einer willkürlichen Inhaftierung zum 

Opfer gefallen. Der Forderung des Rates nach 

sofortiger Freilassung wurde bis heute nicht

 gefolgt.


Quelle


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