Donnerstag, 24. April 2014

Geschichte(n) verbinden



ÜBER DIE WANDERAUSSTELLUNG in NAUMBURG am 24. April 2014 (Burgenland, Sachsen-Anhalt)

ÜBER DIE WANDERAUSSTELLUNG in NAUMBURG am 24. April 2014 (Burgenland, Sachsen-Anhalt)

Vietnamesen in Deutschland - geflohen – geworben – geeint

Bis in die späten 1970er Jahre lebten wenige Vietnamesen in Deutschland. Erst mit der Massenflucht der Boat-People aus Vietnam änderte sich das: 
Tausende fanden hier Aufnahme, zuerst im Bundesland Niedersachsen. 

In der DDR hingegen stellten Vietnamesen die größte Gruppe von Vertragsarbeitern aus befreundeten sozialistischen Ländern. 

Beide Personenkreise – die einen im Westen, die anderen im Osten – blieben sich durch den „Eisernen Vorhang“, der Deutschland nicht nur geografisch teilte, weitgehend fremd. 

Doch seit dem Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren ergeben sich neue Begegnungen, es kommt zum Austausch und auch zu Freundschaften.

Während der letzten Jahren wurden über das Vietnam Zentrum Hannover Zeitzeugen interviewt, sowohl frühere Boat People als auch DDR-Vertragsarbeiter. Sie erinnern ihre persönlichen Erfahrungen, erzählen vom Leben in den verschiedenen Gesellschaftssystemen, berichten über die gemeinsame deutsch-vietnamesische Geschichte.

Die Ergebnisse dieses Projektes werden in einer Wanderausstellung präsentiert. Sie zeigt Dokumente und Bilder aus der ersten und zweiten Heimat, von der Flucht und vom Ankommen – und sie zeigt, wie Menschen aus einem anderen Land sich hier eingelebt haben.

Zum Hintergrund des Projektes

Heute leben schätzungsweise ca. 120.000 Vietnamesen in Deutschland und setzen sich großenteils aus zwei Gruppen zusammen: einerseits aus Boat People, die seit den späten 70er Jahren in die BRD gelangten, andererseits aus früheren Vertragsarbeitern, die in die DDR einreisten – und etwa die Hälfte nach dem Fall der Mauer blieben. 

Dazu sind weiter die Familienangehörigen zu rechnen. Während die einen also vor dem Staatssozialismus, wie er sich 1975 mit dem Sieg der nordvietnamesischen Seite durchgesetzt hatte, flohen, galten die anderen gerade als dessen Abgesandte und wurden in der DDR möglichst auch auf Linie gehalten. 

Vor diesem Hintergrund bestehen bis heute Spannungen und oft ausgeprägte Aversionen zwischen den Gruppen. Vielleicht verhält sich das unter Deutschen nicht so wesentlich anders, denn auch hier sind ja die Grenzen in den Köpfen – nach jahrzehntelanger Spaltung zwischen Osten und Westen – noch immer nicht überwunden.

Beim Vietnam-Zentrum Hannover sitzen sie zusammen, da sprechen gewesene Vertragsarbeiter mit Boat-People, und dazu gesellen sich auch andere, die etwa zum Studium herkamen. Sie teilen den kritischen Blick auf die Verhältnisse in Vietnam, mit dieser Haltung pflegt das Vietnam-Zentrum den Geist der Versöhnung.

Versöhnung

Ein wichtiges Anliegen der Ausstellung war die Anschaulichkeit. Das bedeutete auch, Geschichte in Geschichten abzuhandeln, das Persönliche, Konkrete, Individuelle erfahrbar zu machen. Und so schließt diese Rede mit der Geschichte zweier Menschen, die sich zuerst in Vietnam und dann wieder in Deutschland kreuzte. Sie steht dafür, was das meint, was das meinen sollte: 

„Vietnamesen in Deutschland – geflohen, geworben, geeint“.

* Der Händler Van Mai Pham, geboren 1954 in Hanoi, wäre gern Lehrer geworden. Doch für junge Männer seiner Generation führte der Weg fast immer zum Militär. Den Krieg erlebte er bei einer Eliteeinheit, hatte vergleichsweise Glück, gut ausgebildet als Kundschafter hinter den gegnerischen Linien eingesetzt zu werden, während gewöhnliche Infanteristen massenweise fielen. 

Nach dem Krieg arbeitet er für die Stadtverwaltung in Hanoi. Weil Pham etwas sehen wollte von der Welt, ging er 1988 als Vertragsarbeiter in die DDR, fertigte Elektroartikel im sächsischen Döbeln. 

Als es mit der Wende und der Einführung der Marktwirtschaft abwärts ging mit dem Betrieb, wurden die Vietnamesen mit als die Ersten entlassen. In Vietnam mochte Pham jedoch nicht mehr leben. 

Obwohl er der kommunistischen Lehre früher anhing, sah er die realen Verhältnisse im Laufe der Jahre zunehmend kritisch. 

Aus Vietnam war nicht das Land geworden, für das er sein Leben riskiert hatte. Er wollte im Westen bleiben, ging nach Hannover und erhielt Asyl. Politisch engagierte er sich beim Vietnam-Zentrum. Erst 2002 durfte seine Frau einreisen, auch zwei erwachsene Töchter leben inzwischen hier. 

Fünf Tage die Woche fährt Pham die Märkte in der Region Hannover an, verkauft dort an einem eigenen Stand handgefertigte Korbwaren aus Vietnam.

* Der Dichter Nam Son Le wurde 1949 in der zentralvietnamesischen Provinz Binh Dinh geboren. Die Familie betrieb eine größere Landwirtschaft. Nach der Schule wollte er studieren, das war sein Wunsch, aus dem nichts wurde. Als Artillerieoffizier diente er an der Front. Mehr als drei Jahre verbrachte er dann unter schrecklichen Bedingungen in zwei Umerziehungslagern, wo er Minen räumen musste, hungerte und mit ansah, wie Mitgefangene elend umkamen. 

Auch nach der Entlassung 1978 hatte er Schwierigkeiten, Arbeit zu finden. Er sah keine Zukunft, sah schlechte Chancen für sich, seine Frau und den kleinen Sohn. Im Rückblick sagt er, das Lager fühlte sich an wie „das kleine Gefängnis“, Vietnam als Ganzes wie „das große Gefängnis“. 

Unter dramatischen Umständen gelang ihm 1980 die Flucht auf einem kleinen Boot, über Singapur führte der Weg nach Deutschland. Die Familie konnte bald folgen. Heute ist Le namhafter Dichter in der auslandsvietnamesischen Community. 

Unter dem Pseudonym Song Lo arbeitet er bei mehreren Zeitschriften mit, publiziert auch im Internet. Er schreibt Lyrik, Kurzprosa, journalistische Beiträge, er schreibt über Vietnam, über seine Erfahrungen, Erinnerungen, über das Leben im Exil. Mit literarischen Mitteln tritt Le ein für Veränderungen in seiner ersten Heimat – für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte.

* Bei einem Liederabend in Hannover lernten Van Mai Pham und Nam Son Le sich kennen. Sie stellten fest, dass sie auf denselben Schlachtfeldern gekämpft hatten, beide hatten an dem mörderischen Ringen um die Stadt Quang Tri teilgenommen. Pham und Le haben ein gemeinsames Hobby, sie singen gern. 

In Hannover sangen sie mit- und füreinander, vor allem ein Lied nach den Versen des Dichters Ho Pham. Es handelt davon, wie einer von zwei Freunden im Krieg fällt – und wie der andere um ihn trauert. Damit haben Le und Pham es schon weit gebraucht, sie traten auf in Paris, Berlin, Warschau, vor weinenden Menschen. 

Ihre Botschaft formuliert Le: „Krieg tötet die Liebe. In jedem Krieg verlieren die Völker. Bewegt aus eigenem Erleben singen wir dieses Lied mit dem Wunsch: Wir waren hasserfüllte Feinde, wir wollten uns töten. Aber besinnt euch auf das Lied: 

Lasst das Töten nicht mehr geschehen, lasst uns und unsere Kinder für immer Freunde sein.“

CL


Montag, 21. April 2014

the black april day

BILL S-219 OF THE PARLIAMENT of CANADA

DECLARES THE "BLACK APRIL DAY"

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Le 30 avril, la ville d’Ottawa soulignera le Jour de l’Avril noir



Le 30 avril, la ville d’Ottawa soulignera le Jour de l’Avril noir

OTTAWA – Le 16 avril 2014, l’honorable sénateur Thanh Hai Ngo a rencontré le maire d’Ottawa, Jim Watson, et un déléguer de la communauté vietnamienne d’Ottawa en vue de la commémoration, le 30 avril prochain, de la trente-neuvième année de la chute de Saigon.

« Cette proclamation non seulement honore la mémoire des victimes de la guerre du Vietnam, mais aussi salue la communauté vietnamienne‑canadienne d’Ottawa, ainsi que les nombreux survivants et réfugiés de la guerre qui ont fait des contributions positives et importantes à la diversité culturelle de la ville d’Ottawa », a déclaré le sénateur Ngo.

Au début des années 1980, la Ville d’Ottawa entreprit « le Projet 4000 » et est devenue le nouveau lieu de résidence pour environ 4 mille Vietnamiens qui ont dû affronter en mer des tempêtes mortelles, des pirates, des maladies et la faim. Selon le Haut-Commissariat des Nations Unies pour les réfugiés, 250 000 réfugié « boat people » ont péri en mer en quête de liberté.



City of Ottawa recognizes April 30th 2014 as Black April Day

OTTAWA – On April 16th 2014, the Honourable Senator Thanh Hai Ngo met with Ottawa City Mayor Jim Watson and a delegate from the Ottawa Vietnamese community to commemorate April 30th as the thirty-ninth year of the fall of Saigon.

“This proclamation not only remembers the victims of the Vietnamese War, but also recoginizes the Vietnamese-Canadian community of Ottawa, and the many survivors and refugees of the war, who have made positives and valuable contribution to the cultural diversity in the city of Ottawa.” said Senator Ngo.

In the early 1980s, the City of Ottawa spearheaded “Project 4000” and became the new home of approximately 4 thousand Vietnamese who arrived in Canada after navigating through deadly storms, pirate threats, diseases and starvation. According to the United Nation High Commission for Refugees, 250 thousand Boat People perished at sea looking for freedom.




Do Thi Minh Hanh braucht schnelle Hilfe

Do Thi Minh Hanh braucht schnelle Hilfe

Hans Peter Scholz


Bätzing-Lichtenthäler engagiert sich für


 inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin
 
REGION. „Weil sie sich für Arbeiterrechte 


einsetzte, wurde sie zu sieben Jahren Haft

verurteilt“, fasst Bätzing-Lichtenthäler das 

Schicksal der 29 jährigen Vietnamesin Do Thi

Minh-Hanh zusammen. Über die Organisation 

„Veto! – Human Rights Defenders‘ Network“ hat

die Abgeordnete eine Patenschaft für die

inhaftierte Menschenrechtsverteidigerin 

übernommen. Letzte Woche besuchte die Mutter

Minh-Hanhs das Berliner Büro der Abgeordneten.
 
„Das Schicksal dieser jungen Frau berührt mich


 sehr“, erklärt Bätzing-Lichtenthäler. Um 

gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu

 protestieren, unterstützte die junge 

Vietnamesin Anfang 2010 die über 11000

 Arbeiter einer Lederschuhfabrik und 

organisierte einen Streik. Nachdem dies zu 

einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen 

geführt hatte, wurden Frau Minh-Hanh und zwei

 ihrer Mitstreiter kurze Zeit darauf 

festgenommen und wegen „Störung der 

öffentlichen Ordnung“ zu mehreren Jahren Haft

 verurteilt. Vom Prozess war die 

Öffentlichkeit ausgeschlossen. Seit einem

 halben Jahr leidet Minh-Hanh an einem 

ungeklärten Brustleiden. Ärztliche Hilfe wurde

 ihr zwar versprochen, jedoch bis heute nicht

 gewährt. Die Menschenrechtsverteidigerin 

wurde vor einiger Zeit in ein Gefängnis in 

Hanoi verlegt – 1.700 Kilometer von ihren 

Eltern entfernt. „Minh-Hanh ist dadurch von

 der Außenwelt isoliert, ihre Familie kann sie

 nur selten besuchen und nur noch 

unzureichend 


mit Lebensmitteln versorgen“, so Bätzing-

Lichtenthäler. In Vietnam ist es notwendig, 

dass Gefangene von ihren Angehörigen mit 

Lebensmitteln versorgt werden, weil sie sonst

 verhungern würden. „Es besteht allerhöchster 

Handlungsbedarf“, erklärt die Patin im 

Hinblick auf das unerkannte Brustleiden, „Ich

 habe mich mit der Deutschen Botschaft in

 Vietnam in Verbindung gesetzt und die 

vietnamesische Regierung angeschrieben.“


Auch die Arbeitsgruppe über willkürliche


 Inhaftierung des UN-Menschenrechtsrats hat

 den Fall Minh-Hanh 2012 untersucht. Das

 Fazit: Die 29-Jährige und ihre zwei Freunde

 sind einer willkürlichen Inhaftierung zum 

Opfer gefallen. Der Forderung des Rates nach 

sofortiger Freilassung wurde bis heute nicht

 gefolgt.


Quelle


Tränen der Mutter



Frau Tran Thi Ngoc Minh, Mutter der Gefangenen des Gewissens in Berlin 

s. die nächsten Posts

Tran Thi Ngoc Minh Berlin, Mutter der Gefangenen des Gewissens


Do Thi Minh Hanh, Fallbeschreibung



Samstag, 19. April 2014

die gekaufte Braut

von "die Zeit"  www.zeit.de

Südkorea hat dasselbe Problem wie Deutschland: Es gibt zu wenige Kinder. Statt auf Elterngeld und Kitaplätze setzt Korea darauf, heiratswillige Frauen aus Vietnam ins Land zu holen – wie die 23 Jahre alte Mai. 

VON 

weiter lesen: die gekaufte Braut

Menschenrechts¬beauftragter Strässer zur Freilassung des Menschenrechtsverteidigers Cu Huy Ha Vu

PRESSEMITTEILUNG

Menschenrechts­beauftragter Strässer zur Freilassung des Menschenrechtsverteidigers Cu Huy Ha Vu

08.04.2014

Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, erklärte anlässlich der Freilassung des vietnamesischen Rechtsanwalts Cu Huy Ha Vu (08.04.):

Ich begrüße die Freilassung des vietnamesischen Menschenrechtsverteidigers und Rechtsanwalts Cu Huy Ha Vu. Damit verbinde ich gleichzeitig die Hoffnung, dass die vietnamesischen Behörden weitere Personen entlassen, die wegen der Ausübung ihrer Meinungs- oder Demonstrationsfreiheit im Gefängnis sitzen. Vietnam hat sich zur Einhaltung von Menschenrechtsstandards verpflichtet und muss dementsprechend handeln.

Hintergrund:

Am 6. April wurde der Rechtsanwalt und Menschenrechtsverteidiger Cu Huy Ha Vu aus der Haft entlassen. Von Hanoi reiste er mit seiner Ehefrau in die USA aus. Vu gilt als einer der prominentesten Menschenrechtsverteidiger Vietnams. 2010 war er zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er dem Premierminister Amtsmissbrauch vorgeworfen hatte. Außerdem hatte Vu die Einführung eines Mehrparteiensystems in Vietnam gefordert.



Montag, 14. April 2014

MdB Sabine Bätzing-Lichtenthäler


Menschenrechtler aus Vietnam nicht vergessen

AKTUELLES
09.04.2014
www.martin-patzelt.de

Menschenrechtler aus Vietnam nicht vergessen

Trotz der Haushaltsberatungen tagten weiterhin die Ausschüsse. Ich konnte als Mitglied des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe ein Gespräch mit Frau Thi Ngoc Minh Tran aus Vietnam, der Mutter einer inhaftierten Menschenrechtlerin, initiieren.

Bewegt schilderte Frau Thi Ngoc Minh Tran, wie es Ihrer Tochter im Gefängnis, 1700 km von ihrer Heimat entfernt, ergeht. Frau Do Thi Minh Hanh, geboren 1985, engagierte sich bereits seit dem 16. Lebensjahr für die Opfer sozialer Ungerechtigkeiten in Vietnam, später auf Gewerkschaftsebene. 2010 wurde sie wegen Störung der öffentlichen Ordnung zu 7 Jahren Haft verurteilt. 

Die junge Frau ist mittlerweile gesundheitlich sehr angeschlagen. Nach möglicher Hilfe für die Tochter befragt, nannte die Mutter ihren ausdrücklichen Wunsch, dass wir uns nachträglich für freie Gewerkschaften in Vietnam einsetzen. Ausschussmitglieder werden sich für die Verbesserung Ihrer Lage und ihrer politischen Anliegen nachdrücklich einsetzen.

Michael Brand (2.v.re), CDU/CSU, Vorsitzender des Ausschusses des Deutschen Bundestages für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, empfing Thi Ngoc Minh Tran (Mitte) zu einem Gespräch, an dem auch die Bundestagsabgeordneten Martin Patzelt.

Martin Patzelt, MdB

Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe

Büro Berlin

Katja Frenkel
Dr. Maria Blömer
Helmut Uwer
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel. 030/227 71440
Fax 030/227 76439

martin.patzelt@bundestag.de


Donnerstag, 10. April 2014

Leading Vietnamese Environmental Defender Freed

Cu Hy Ha Vu and his wife and Mrs. Jennifer Neidhart de Ortiz (an employee of the US Embassy in Vietnam)on his way to Washington DC. 

Leading Vietnamese Environmental Defender Freed

EDLC and Boat People SOS are delighted to announce that Dr. Cu Huy Ha Vu, 56, a lawyer, environmentalist, and pro-democracy activist, has been released from a Vietnamese prison and arrived on April 7, 2014 in Washington, D.C. He will serve as a scholar and fellow at the National Endowment for Democracy. EDLC and its partners have been working steadfastly for Dr. Vu’s release for the past three and one-half years.

Dr. Vu became nationally known for his pro-democracy views and for filing a lawsuit challenging construction of a hotel resort on a protected cultural heritage site, and a lawsuit against Prime Minister Nguyen Tan Dung for having unlawfully approved a bauxite mining project in Vietnam's Central Highlands that threatened environmental and health harms. He enjoyed extraordinarily broad support among diverse sectors of Vietnamese society, and became a cause célèbre through the power of the internet. Human Rights Watch issued a lengthy report, "Vietnam: The Party vs. Legal Activist Cu Huy Ha Vu," describing the unique elements that made his case Vietnam's most high-profile political trial in decades. Dr. Vu's family's revolutionary credentials made him one of the most prominent people to publicly question the rule of the Communist Party of Vietnam.

The trial of Dr. Vu in April 2011 lasted less than six hours. He was convicted on charges of "propaganda against the government of the Socialist Republic of Vietnam" according to Article 88 of the Criminal Code and sentenced by Vietnam's Supreme Court to seven years in prison and an additional three years of probation.

In 2011, EDLC filed legal briefs with both the trial and appeals courts in Vietnam, and alerted the Working Group on Arbitrary Detention at the U.N. High Commissioner for Human Rights to the human rights violations in Dr. Vu’s case. The Working Group soon found Dr. Vu´s deprivation of liberty to be arbitrary and to violate human rights treaties to which Vietnam is a party, and urged the government to release him.

EDLC enlisted the support of attorneys at Wilmer Hale, LLP who, on a pro bono basis, have advocated on behalf of Dr. Vu in coordination with EDLC, Boat People SOS, Human Rights Watch, and other human rights organizations.
EDLC is thrilled that Dr. Vu is now free and welcomes him to the United States.

More information about the case can be found on the EDLC website.
(MẠCH SỐNG)



Mittwoch, 9. April 2014

Buchrezension von Vera Lengsfeld




BUCHREZENSION
Uwe Siemon-Netto: „Duc, der Deutsche: Mein Vietnam. Warum die Falschen siegten
„Wer begann diesen Krieg? Kämpften südvietnamesische Truppen in Nordvietnam? Nein! Über­querten südvietnamesische Guerilleros den 17. Breitengrad, um im Norden pro-kommunistischen Dorfschulzen und ihren Angehörigen den Bauch aufzuschlitzen, den Männern die Zunge heraus­zureißen, die Geschlechtsteile abzuschneiden und in den Mund zu stecken, bevor sie Männer, Frauen und Kinder aufhängten? Nein! Liquidierte die südvietnamesische Regierung ganze Gesell­schaftsschichten, so wie im Norden hunderttausende Grundbesitzer und andere echte oder ver­meintliche Opponenten des Regimes umgebracht wurden? Nein!"
Im Norden ein mörderischer Einparteienstaat, im Süden ein Land, in dem mitten im Krieg freie Wahlen abgehalten wurden. Die Sympathien der Demonstranten galten dem eiskalt tötenden Ag­gressor, nicht dem Verbündeten der Demokratien.
Die Jugend der westlichen Welt lief mit Ho-Ho- Ho- Chi- Minh- Rufen und Bildern des ziegenbär­tigen Diktators Sturm gegen die amerikanische Kriegsführung und ihre südvietnamesischen Ver­bündeten. Die Massendemonstrationen gegen den Vietnamkrieg wurden zu tragenden Säule der 68er Bewegung.
Bis heute dominiert das falsche Geschichtsbild der 68er. Es wird vom „Befreiungskrieg" gespro­chen, den der kommunistische Norden gegen den amerikahörigen Süden geführt habe.
Uwe Siemon-Netto geht in seinem ebenso bewegenden wie lehrreichen Buch „Duc, der Deutsche" der Frage nach, wer in diesem Krieg wen und zu welchem Zweck „befreite" und wer diese Befreier eigentlich waren. Damit leistet er einen unschätzbaren Beitrag zur notwendigen Korrektur einer der wirksamsten und folgenreichsten Geschichtsfälschungen des letzten Jahrhunderts.
Zu hoffen bleibt nur, dass seine Botschaft endlich in der Öffentlichkeit gehört wird.
Wie kam es, dass die militärischen Verlierer am Ende die Sieger waren und Vietnam unter ihrer kommunistischen Knute vereinigt wurde?
Es war ein Sieg ihrer Propaganda, den sie mit ihren willigen Helfern im Westen erringen konnten. Es war der erste Krieg, der nicht militärisch, sondern an der Medienfront entschieden wurde.
Westliche Intellektuelle, wie John Kenneth Galbraith, Jean Paul Sartre oder der westdeutsche Vietcong-Propagandist Erich Wulff, der 1968 nur deshalb nicht der DKP beitrat, um seine Profes­sur in Hannover nicht zu verlieren, beeinflussten maßgeblich die öffentliche Meinung, indem sie die kommunistischen Verbrechen blind ignorierten und die amerikanischen Gräuel, die es natür­lich auch gegeben hat in den Focus rückten, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um ein amerikanisches Prinzip, sondern um dessen Verletzung handelte.
Es war richtig, die amerikanischen Kriegsverbrechen anzuprangern, auch wenn sie zahlenmäßig viel geringer und kein Bestandteil einer Strategie waren. Das zeichnet demokratische Systeme aus.
Es war fatal, die systematischen kommunistischen Verbrechen darüber zu vernachlässigen.
Uwe Siemon-Netto wurde in der Kaiserstadt Hue während der Tet-Offensive 1968 Zeuge, wie we­nig sich linksradikale Ideologen von der Realität umstimmen lassen.
Er war unterwegs mit einem Reporterkollegen vom Stern, der aus seiner linksradikalen Gesinnung keinen Hehl machte.
Als der Militärkonvoi die Stadt erreichte, die vom Vietcong erobert worden war, mussten die Fahr­zeuge häufig halten, weil hunderte Leichen auf den Straßen lagen.
An den Verletzungen war deutlich zu erkennen, dass es sich um Opfer von Massenerschießungen aus nächster Nähe handelte, überwiegend Frauen und Kinder, festlich gekleidet für das vietname­sische Neujahrsfest. Der Stern-Mann wollte lieber seinen Augen nicht trauen, als seine Überzeu­gung, es könne sich nur um Opfer amerikanischer Luftangriffe handeln, aufgeben.
Wie sich bald darauf herausstellte, waren die Erschossenen noch glücklich dran gewesen. Viele Menschen waren lebendig begraben worden. Siemon-Netto sah am Rande eines Massengrabes frisch manikürte Finger aus dem Boden ragen.
Der Vorzeigelinke Noam Chomsky begründete seinen Weltruhm damit, dass er die kommunisti­schen Verbrechen von Hue leugnete. Er gilt bis heute als renommierter Vietnamkriegskritiker.


Aber auch das amerikanische Pressekorps trug zur Geschichtsfälschung bei. Auf seinen täglichen Pressekonferenzen war nur von „Zwischenfällen" der letzten 24 Stunden die Rede, ohne Details. Die grausamen Schicksale der südvietnamesischen Zivilisten reduzierten sich zur reinen Zahl.
Linke Journalisten wollten es nicht genau wissen. Siemon-Netto zitiert einen Kollegen, der beim „Stern" als „Mehlwurm" bekannt war: „Aus der Ferne lassen sich solche Vorgänge viel klüger be­werten."
Selbst die von den 68ern geschmähte Springerpresse übte sich in Selbstzensur. Als Siemon-Netto in einer Reportage Vorfälle schilderte, die belegten, dass manche spektakuläre Selbstverbrennung von buddhistischen Mönchen nicht freiwillig, sondern eine grausame Inszenierung der Vietcong war, wurde sie nicht gedruckt.
Ein bitteres Kapitel ist die Beteiligung der DDR am Krieg. Während die Bundesrepublik nur hu­manitäre Hilde leistete, bildete die DDR Soldaten und Geheimdienstleute aus.
Vor allem lieferte sie Waffen. Unter anderem die berüchtigten Tellerminen, die noch in den 80er Jahren an der innerdeutschen Grenze eingesetzt wurden und die den Menschen die Beine abris­sen. In Vietnam vor allem Zivilisten, die sich minensichere Stiefel nicht leisten konnten.
Nach Kriegsende hatte sich die DDR übrigens vietnamesische „Vertragsarbeiter" ins Land geholt, die diese „brüderliche Hilfe" zurückzuzahlen hatten, indem sie einen Teil ihres Lohnes an den Ar­beiter- und Bauernstaat abgeben mussten.
Der ehemalige General Vo Nguyen Gap, verantwortlich für die terroristische Kriegsführung gegen die Zivilbevölkerung, sorgte dann als Chef für „Bevölkerungs- und Familienplanung" dafür, dass sich schwangere Vietnamesinnen in der DDR Zwangsabtreibungen unterziehen mussten.
Als der Verantwortliche für den Tod von Hunderttausenden, vorwiegend jungen Menschen, im Alter von 102 Jahren starb, bekam er von westlichen Journalisten, die ihre eigenen Soldaten als „Babykiller" schmähten, milde Nachrufe.
Damit sind wir bei der abschließenden Frage, ob der Westen wenigstens etwas aus diesen Fehlern gelernt hat.
Die Politiker anscheinend nicht, denn sie haben ähnliche Fehler im Irak und in Afghanistan wie­derholt.
Die demokratischen Politiker haben bisher aus Vietnam keine Lehren gezogen, wie man angemes­sen mit totalitären Systemen umgeht. Das wird sich in der kommenden Auseinandersetzung mit dem Islamismus rächen.
Deshalb sollte Siemon-Nettos Buch zur 

Pflichtlektüre für alle Politiker werden.