Sonntag, 28. Dezember 2014

Trauerrede von Dr. Rupert Neudeck

Ernst Albrecht

Gest. 13. Dezember 2014 Rede in Hannover am 22.12.14 (Begrüßung der Vietnamesen)
Selten fallen Anspruch und Wirklichkeit ineinander. Hier war es einmal so. Der Anspruch des Evangeliums: Nur der ist jemandem, der im Süd-.China Meer ertrinken kann, der Nächste ist, der ihn dort herausholt. Die Wirklichkeit ist das Amt des Ministerpräsidenten eines Bundeslandes. Beides kam zusammen. Das nennt man einen außergewöhnlichen Moment. Wir wollen zum Tode von Ernst Albrecht innehalten und ihm dafür noch einmal Dank sagen.

Wir erlebten 1978-1986 einen solchen privilegierten Moment... Eine humanitären Menschenrettungsaktion als Gemeinschaftsunternehmen von Bevölkerung, Bürgerinitiative und Staat; da das so selten in unserer Zeitgeschichte ist, möchte ich das noch mal zu Ehren von Dr. Ernst Albrecht erklären und erzählen. Der Vietnam Krieg war eine der fürchterlichsten Kriegserfahrungen, die wir als junge Generation, auch als 68 er mitgemacht haben. .
Die kommunistischen Vietnamesen im Norden eroberten den Süden und einten das Land. Sie setzten eine Schicht von bis zu 4 Mio Menschen in Vietnam ausserhalb des Staatsbürgerrechts und diskriminierten sie, verstrieben sie in Umerziehungs- und Arbeitslager. Das Land war kaum vereinigt, als die ersten anfingen zu fliehen.
1978   wurde der Ministerpräsident von Niedersachsen aufgeschreckt wie wir alle von Nachrichten eines chinesischen Seelenverkäufers mit registriertem Namen „Hai Hong". Er war ein religiös musikalischer Politiker, wie Max Weber gesagt hätte, und konnte das nicht so ertragen. Ihm wurde bewußt, dass er mit diesem Amt eines Ministerpräsidenten in der Verfassung der Bundesrepublik in der Lage sei, durch seine Entscheidung einfach tausend Menschen zu retten. Die Hau Hong zog mit über 3.000 Flüchtlingen an Bord von Bangkok nach Singapur nach Anambas, überall wurde ihr das Einlaufen in die Territorialgewässer gesperrt. Niemand wollte sie haben. Deshalb entschied Albrecht, einfach Tausend aufzunehmen. Das war der barmherzige Samariter, der nicht nach dem Zuständigen in Berlin oder Genf fragt, sondern es tut.

1979   kam das Jahr, als die Flüchtlinge zu zehntausenden wie die Lemminge ins Süd-China Meer hineinfuhren, mit völlig unzureichend ausgerüsteten Fluß- und Fischerbooten. Wenn Sie einen Kompaß hatten, dann waren sie schon gut dran.
Wir starteten die Unternehmung Cap Anamur. Der Ministerpräsident, der uns auch bei dieser Aktion kräftig geholfen hat, während es sonst im Gebäude von Bundes und Länderregierungen manchmal gefährlich krachte, war jener,
dessen Tod wir heute hier in Hannover auf das Äußerste betrauern.

Er gab uns immer sofort und bereitwillig die Plätze. Meist tat er das in Briefen, in den en es hieß: „Ich beglückwünsche Sie zu der Rettung von erneut 386 Menschen im Süd-China Meer". Um sich ein Bild von der Lage an Bord dieses Zweimast Frachters Cap Anamur zu machen, luden er und seine Frau uns an einem Wochenende nach Burgdorf ein, seine Frau lebte noch, wir kamen, ein Arzt von der Cap Anamur, Franz Alt und ich.

Wir haben ihm zu danken, alle Vietnamesen sind heute in Trauer und haben ihre Repräsentanten deshalb hierher geschickt, um noch einmal zu sagen: Danke, lieber Herr Dr. Albrecht, dass Sie als der erste in Deutschland bereit waren, die Menschheitsehre zu retten.

Bei dem letzten Besuch, zu dem wir ihn öffentlich gebeten hatten, kam er und hatte wenig Worte aber ein wunderbares Lächeln. Es tat ihm gut, 2010 bei der Enthüllung eines DANKBARKEITS-steins zum Dank der Vietnamesen an die Deutschen und besonders an ihn dabei zu sein. Und als die 4000 Vietnamesen, die da am Landungssteg zusammengekommen waren, nicht nur in stiller Andacht derer gedachten, die unterwegs in den Fluten des Südchina Meeres versunken waren, sondern sie begannen klar und ohne irgendwelches Zögern - die deutsche Nationalhymne zu singen. Ich sah damals in den Augen der anwesenden Politkern Tränen der Rührung. Das hatten sie in Deutschland noch nicht erlebt.

Man weiß nicht, was uns Deutschen an Belohnung winkt, wenn wir Menschenleben retten. Aber in jedem Fall müssen wir retten. Ich hoffe, das Beispiel des Ministerpräsidenten von Niedersachsen könnte auch in diesen Tagen des noch einmal Schule machen, damit wir wenigstens damit dem Papst Franziskus folgen, der uns ermahnt, die Globalisierung der Gleichgültigkeit zu bekämpfen. Ein Ministerpräsident, eine Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes kann mit einer Unterschrift das Leben von tausend Menschen retten. Ich wünschte, es würde heute ein weiterer Ministerpräsident das Andenken des Verstorbenen mit einer Neuauflage dieser Rettungsaktion ehren. Recht und Gerechtigkeit für die Menschen werden durch beherztes Agieren erreicht und durchgesetzt. Es gibt eben nichts Gutes, außer man tut es.

Heinrich Böll hatte uns damals - er war neben Albrecht der wichtigste Unterstützer - eine Charta mit auf den Weg gegeben, die so gut klingt, dass ich Sie an diesem Tag auf das Grab von Ernst Albrecht als unser aller Vermächtnis legen möchte. Böll sagte uns: Es ist schön, ein hungerndes Kind zu sättigen, ihm die Nase zu putzen, ihm die Tränen abzuwischen. Es ist schön, einen Kranken zu heilen. Einen Bereich der Ästhetik haben wir noch nicht entdeckt, die Schönheit des Rechts./Über die Schönheit der Künste, eines Menschen, der Natur - Können wir uns immer halbwegs einigen.//Aber Recht und Gerechtigkeit sind auch schön und sie haben ihre Poesie wenn WENN SIE VOLLZOGEN WERDEN.

Lieber Ernst Albrecht, im Namen der tausend von Ihnen und der 11300 Geretteten durch die Cap Anamur sage ich Ihnen ein herzliches Dankeschön für das, was Sie getan haben.

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Staatsakt für Enrst Albrecht

NDR: Staatsakt für Ernst Albrecht

Komm heim!

Als Gott sah, dass der  Weg zu lang, der Hügel zu steil und das Atmen zu schwer wurde, legte ER seinen Arm um ihn und sprach: 

Komm heim!

Und  die Stimme, die uns vertraut war, schweigt.

Ein Mensch, der immer für uns da war, ist nicht mehr da.


Er fehlt uns.


Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen

Traueranzeige der Vietnamesen

Im Getrenntsein liegt das große Elend der Welt;
Im Mitgefühl liegt die große Stärke.
(Buddha)

Wir, vietnamesische Flüchtlinge, trauern um den Tod des ehrenwerten
                           
                              Dr. Ernst Albrecht
*29. Juni 1930 ; † 13. Dezember 2014

Herr Dr. Albrecht hat Ende der siebziger Jahre rund tausend   vietnamesische Boatpeople in Niedersachsen aufgenommen. Er war damit der erste deutsche Politiker, der sich spontan zu dieser humanitären Geste entschloss, der später eine Zusage der bundesdeutschen Regierung für die Aufnahme von 35000 vietnamesischen Flüchtlingen folgte. Herr Dr. Albrecht hat entscheidend dazu beigetragen, dass die vietnamesischen Flüchtlinge sich hervorragend integrieren konnten. Sein Tod bedeutet für uns einen herben Verlust. Wir werden ihn immer in unseren Herzen behalten.     




Nachruf auf Ernst Albrecht

Nachruf
auf
Herrn Ministerpräsident
Ernst Albrecht

In größter Dankbarkeit
verneigen wir uns
vor seiner äußerst mutigen
und einzigartigen Entscheidung,
uns, den vietnamesischen Boatpeople
in den Jahren 1978 -82
in Deutschland
nicht nur eine neue Heimat
sondern auch große Hoffnung und

neue Chancen zu geben.

Kondolenz für Ernst Albrecht


Unsere Landsleute, vietnamesische Flüchtlinge, trauern um den Tod des hochverehrten

Dr. Ernst Albrecht, Vater des Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen 
* 29. Juni 1930 ; † 13. Dezember 2014
                                                  
KONDOLENZ VON

· Hochehrwürdigem Thích Như Đìển, Generalsekretär der Kongregation der Vereinigten vietnamesischen Buddhistischen Kirche Europa, Patriarch u. Gründer der Pagode Viên Giác

· Dipl.-Ing. Ngô Ngọc Diệp, Vorsitzender der Vereinigung der Buddhistischen Vietnam 

- Flüchtlinge in Deutschland  Gemeinnütziger Verein e.V. - (VBVF)

Dipl.-Ing. Phạm-Công Hoàng, Vorsitzender der Organisation für die Angelegenheiten der Vietnam-Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (OAVD e.V.)
Dr. med. Tô Vĩnh Hòa, Stellv. Vorsitzender für Auswärtige Angelegenheit der OAVD e.V.
· Herrn Hoàng Công Chữ, Berater der OAVD e.V.
· Herrn Trần Văn Các, Berater der OAVD e.V.

Sehr geehrte Frau von der Leyen – Bundesministerin für Verteidigung,

Am 13.12.2014 während der breiten Diskussion über die Verletzung der Menschenrecht seitens der Regierung der Sozialistischen Republik Vietnams haben wir erfahren, dass unserer lieber Retter Dr. Ernst Albrecht an diesem Tag im Alter von 84 Jahren unser hiesiges Dasein auf Erden verlassen hat.

Erschüttert von der Todesnachricht Dr. Ernst Albrechts legten alle Diskussionsteilnehmer eine Gedenkminute für ihn ein.

Die Nachricht vom Ableben Ihres Vaters, dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, ist für uns Vietnamesen sehr bestürzend, wir sind sprachlos und tieftraurig. Wir können uns nicht vorstellen, wie unsere Landsleute als „Boat People” im für sie neuen Land hätten Fuß  fassen können, ohne die vom Herzen kommende Hilfe der deutschen Bürger. Besonderen Dank gilt hierbei dem unermüdlichen Einsatz und der Hilfe Ihres Vaters Herrn Dr. Ernst Albrecht. Er war es, der sich damals dazu entschlossen hatte, unterstützt von Ihrer Mutter und  seiner Ehefrau Adele sowie durch die Rückendeckung seines Kabinetts, als allererster Ministerpräsident  1000 Vietnamesen aufzunehmen. Dieses geschah spontan und ohne Votum der Bundesregierung. Ihr Vater war ein Mensch mit hohen moralischen Ansprüchen an sich selbst und ließ dieses auch aktiv in seine Politik und in sein Handeln einfließen.

Für uns bleibt die Erinnerung an ihn tief in unseren Herzen. Er war Schirmherr unseres Kultur- und Sportfestes und war Befürworter des Baues unserer Viên Giác Pagode.
Wir sind voller Dankbarkeit in unserem Geist und in unseren Herzen gegenüber unserem Retter, dem Wohltäter Dr. Ernst Albrecht, Ihrem geschätzten Vater. Für uns als Buddhisten ist Ihr Vater ein Bodhisattvas. Wir beten, dass er ein neues ewiges Leben bei Gott im Himmel beginnt.

Wir als Vietnam-Flüchtlinge, nicht nur wir hier in Deutschland, sondern auch die Flüchtlinge auf der ganzen Welt, sind  in tiefer Dankbarkeit mit ihrem geliebten Vater Dr. Ernst Albrecht verbunden und verpflichtet. Wir werden das Andenken an ihn bewahren und ihn nie vergessen. Wir möchten Ihnen auf diesem Wege unsere große Anteilnahme aussprechen.


Herzliches Beileid 

Montag, 22. Dezember 2014

Ein bemerkenswerter Beitrag zu >>Pegida<< von Dr. Josef Bordat

Ich verweise auf einen bemerkenswerten Beitrag von Dr. Josef Bordat aus Berlin. Er spricht das aus, was ich auch denke aber nicht im Stande bin, es auszudrücken. 

Fakt ist, die Politiker wollten die >>Pegida<< totschweigen, was völlig in die Hose geht. Nun ist man nervös und sucht krampfhaft nach einer Antwort, die man vor Wochen hätte finden können. 

Danke, Josef.

Beitrag von Dr. Bordat (bitte klicken)

Dienstag, 16. Dezember 2014

Ernst Albrecht, der Freund der Bootsflüchtlinge, ist gestorben Nachruf von Rupert Neudeck


Ernst Albrecht, der Freund der Bootsflüchtlinge, ist gestorben
Nachruf von Rupert Neudeck
14.12.14


Ernst Albrecht, der am 12.Dezember im Alter von 84 Jahren gestorben ist, war der einzige Politiker in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands, der sich einer verfolgten Bevölkerung, den vietnamesischen Bootsflüchtlingen annahm. Wir haben ihn bei der gemeinsamen Rettungsarbeit schätzen gelernt. Weil er anders als sonstige zuständige Ministerpräsidenten und Ministeriale sich direkt leiten ließ von der Möglichkeit, als Chef eines deutschen Bundeslandes mehr zu tun, als die mühseligen politischen und publizistischen Debatten dann später zuließen.

Eine Gruppe von Deutschen wird die Nachricht mit besonders großer Bestürzung und Trauer empfinden: die Deutschen vietnamesischer Abstammung. Er nahm schon einige Monate vor der Begründung der Idee eines deutschen Rettungsschiffes tausend Vietnamesen auf. Sie waren damals zusammengepfercht auf einem chinesischen Schiff, der Hai Hong, einem klassischen Schleuserschiff. Dieses Schiff lief jeden Hafen am Süd-Chinesischen Meer an, um diese Last von verzweifelten Flüchtlingen loszuwerden: Vergeblich. Da wurde Ernst Albrecht darüber informiert, dass er mit einer Entscheidung ohne den Bund zu fragen, tausend Menschen aufnehmen könne. 2008 sahen wir bei der Feier der dreißig jährigen Wiederkehr des Tages den schon gesundheitlich angeschlagenen Ernst Albrecht noch einmal in großer Freude.

Er hat in den Jahren bis 1985 den Verantwortlichen von Cap Anamur immer bewiesen, dass Politik nicht nur genehmigen und zulassen, sondern sich auch aktiv an Rettung von Menschen beteiligen kann. Er nahm meist mehr auf, als Niedersachsen aufnehmen und akzeptieren musste. An einem Sonntag lud er uns 1981 nach Hannover Beinhorn in sein Haus ein, um sich ein Bild von den Rettungsaktionen an Bord der Cap Anamur zu machen. Anwesend war der langjährige Schiffsarzt Dr. Franz König, der große Freund und Mitkämpfer bei diesen Aktionen im Fernsehen, Franz Alt und ich selbst. Ich habe in 35 Jahren niemals einen Großpolitiker erlebt, der sich so für die Menschen und die Bedingungen ihrer Gefährdung durch Piraterie, Vergewaltigung und die sonstigen Gefahren des Meeres interessierte und sich kümmerte wie eben jener Dr. Ernst Abrecht.
Ich habe ihn vor anderthalb Jahren noch einmal gesehen in dem Haus in Hannover Beinhorn, das jetzt von seiner Tochter geführt wurde, Ursula von der Leyen. Er freute sich über den Besuch, bei dem Wort Vietnamesen schien er etwas zu ahnen. Einige Vietnamesen haben ihren Retter noch besucht.
Das Andenken an Ernst Albrecht ist nicht nur museal. Es wäre gut, wenn es jemanden gäbe, der in ähnlicher Menschen-rettender Beherztheit sich der Not und Tragik von – sagen wir tausend oder fünftausend Menschen für sein Bundesland annehmen würde. Wie das gehen soll? Es gibt eine Geschichte, die dazu aus dem Anlaß des Todes von Ernst Albrecht wert ist, noch einmal für unsere Tage bekannt zu werden. Er hatte der Cap Anamur wieder Plätze zugesagt, mehr als er und das Bundesland auf Grund des Verteilerschlüssels geben musste. Er gab das in der Kabinettsrunde bekannt. Daraufhin schrieb sein damaliger Innenminister Möcklinghoff auf einen Zettel: „Ich habe aber keine Plätze. Möcklinghoff“ und reichte den Zettel zu dem Ministerpräsidenten durch. Albrecht sah kurz auf den Zettel und schrieb mit gleicher Klarheit:
„Dann machen Sie welche. Albrecht!“
Das ist immer noch ein Vermächtnis, das auf einen Nachfolger wartet, liebe deutsche Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten!

Hunc meminisse iuvabit. Es wird uns bei den Kämpfen für mehr Plätze für Syrer, Iraker, Jeziden, Eriträer, Christen, Kurden usw. helfen, uns an Ernst Albrecht zu erinnern.


Rupert Neudeck

Sonntag, 14. Dezember 2014

Zwischen freien Gedanken und Staatsdisziplin.
Das Leben des Bloggers Nguyen Quang Lap aus Vietnam.

(Übersetzung aus dem Vietnamesischen von Dr. Thanh Nguyen-Brem)

Nguyen Quang Lap ist ein Schriftsteller , Dramatiker , Drehbuchautor aus  Vietnam. Er hatte ein Blog namens Que Choa.

Nguyen Quang Lap, geboren am 30.04,1956 in Quang Trach, in der Provinz  Quang Binh . Er studierte an der Universität von Hanoi, ist ein Funktechniker. Unter den Pseudonymen Hong Japan, Hong Quang Duc Quang arbeitet als Schriftsteller wie sein Bruder Nguyen Quang Vinh.  

Nguyen Quang Lap war zunächst in der Luftabwehr der Armee (des kommunistischen) Vietnams von 1980 - 1985, auf der Inseln Cai Bau Island (Provinz Quang Ninh) stationiert, dann nach Da Nang,  Quang Nam versetzt. Einige seiner frühen Arbeiten wurden in dieser Zeit geschrieben. 

Nach dem Ausscheiden aus der Armee hatte er Zeit, um im Kim Dong-Verlag in Saigon für die Zeitung >>Tiep Thi<< zu arbeiten.

Nguyen Quang Lap ist Mitglied des Vietnam Schriftstellerverbandesder Association of Dramatic Künstler Vietnam, des >>Vietnam Cinema Verband<< und des Journalistenverbandes Vietnams .

Die wichtigsten Werke  (Liste von Literatur-, Theater-, Drehbüchern).

Literatur

Rufen Sie, wo die Sonne untergeht (Sammlungen von Kurzgeschichten, 1989),  
Achtzehn Geschichten Nguyen Quang Lap (1997)
Das Stück von Schwarz und Weiß (Roman, 1989)
Feiern Jugend (1988)
Trumpeter Trom-Haustier
Eine Stunde vor der Morgendämmerung (Sammlung von Kurzgeschichten, 1986)
Speicher-Chips (2009)
Mein Freund, der Brief (2011)

Theater

Sommer bitter
Auf dem Boden des Lebens
Das Spiel der lebendigen Seele.

Drehbücher

  • Leben im Sand (Gold Award Asia Pacific Film Festival, das Golden Lotus 13. Vietnam Film Festival und viele andere Preise.
  • Das verlassene Tal (FIPRESCI-Preis, Silber Lotus am 13. Vietnam Film Festival ).
  • Im >>13.Vietnam Film Festival<<, auf Grund der Werke >>Leben im Sand<< und >>Im trostlosen Tal<<, wurde Nguyen Quang Lap als bester Drehbuchautor ausgezeichnet
  • >>Eva ist nicht da<<. Das Drehbuch wurde abgewiesen. Frau Nguyen Thi Hong Ngat stellvertretende Direktorin des Vietnam Filmakademie begründet die Ablehnung so: "Die Arbeit ist von hohem künstlerischen Wert, hervorragenden Szenarien. Allerdings sind einige Szenen farblos und negativ dargestellt.“
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Sein neustes Werk"die Speicherchips'' wird als bittersüße Ironie bezeichnet, die die Sorgen mit Humor zu  beschreiben. Die reale Sprache ist vulgär und menschlich tiefgründig

Im Jahr 2008, gründete er ein Unternehmen, das Drehbücher verfilmt. Einhergehend mit dem Trend der letzten Zeit, Blogs zu schreiben, etablierte er ein Blog mit dem Namen QUE CHOA, (genannt nach dem Dialekt in seiner Heimat - Provinz Quang Binh). Das Blog (quechoa.vn) fiel am 30. Mai 2013 der Zensur zum Opfer wegen der "sensiblen" und " schlechten" Beiträge.

Verhaftung 

Am Nachmittag des 06. Dezember 2014, wurde Lap verhaftet und sein Haus in Saigon (Ho Chi Minh Stadt) wurde von Sicherheitsbehörden gründlich durchsucht. Tatbestand: Verstoß gegen Artikel 258 des Strafgesetzbuches.  
In einem Interview mit der BBC und RFI , sagte seine Frau Ho Thi Hong, dass ihr Mann von der Polizei festgenommen wurde, als er querschnittgelähmt und daher bewegungsunfähig im Bett lag und eigentlich auf eine Behandlung warteteSie sagte: "Er gehe für neun Tage, um sich  untersuchen zu lassen oder vielleicht für drei Jahre ins Gefängnis."

Kommentare

  • Am 12.07, Dr. Nguyen Quang A , ein international bekannter Beobachter aus der Zivilgesellschaft Hanoi, kommentiert die Festnahme von zwei Blogger Nguyen Quang Lap und Hong Le Tho innerhalb einer Woche, kurz vor dem Tag der Menschenrechte (12/10/2014) >>... sie spucken auf alles, was sie Menschenrechte nennen und das schon seit Jahren<<
  • Mathematikprofessor Ngo Bao Chau äußerte seine Besorgnis über seine persönlichen Facebook-Seite wie folgt: "Ich fühle mich mit ihm. Ich muss mich anstrengen, um alles zu in meinen Blog zu beschrieben.“
  • Komitee zum Schutz von Journalisten International (CPJ) kritisierte am 08.12.2014 den wachsenden Druck aus Dissidenten in Vietnam und verlangte seine sofortige Freilassung. Mr. Shawn Crispin, CPJ-Vertreter in Südostasien, sagte: "Die Regierung von Vietnam muss  aufhören, mit Gewalt die Blogger zum Schweigen zu bringen. Sie muss die Pressefreiheit schützen, in der Verfassung von Vietnam festgeschrieben ist."
Lebensphilosophie

Meine Zielgruppe ist das Publikum im Alter von 25 Jahren und solche mit hoher Bildung. Sie sehen meine Filme, fangen an zu grübeln und nachzudenken. Meine Filme sind nicht nur reine Unterhaltung. Das Leben im Sand und trostlosen Tal waren der Grund für meinen Erfolg. Sie bestimmen das  Ziel und den Zweck denn die Filme sind der Kunst und nicht dem Kunden gewidmet.

Links


  1. Schriftsteller Nguyen Quang Lap, Die Ecke der Kirche und das Südchinesische Meer , anninhthudo, 14/07/2013
  2. Nguyen Quang Lap , Komo
  3. Schriftsteller Nguyen Quang Lap "Von Ressourcen, die das Leben eines Menschen verändern".
  4. Der Schriftsteller Nguyen Quang Lap "Ich meine es ernst".
  5. Nguyen Quang Lap selbstbewusst mit "Eva ist nicht da“.
  6. Die Schriftsteller Nguyen Quang Lap: Geschäftsideen sind nicht leicht“.
  7. Wer das Regime kritisiert, ist dumm.
  8. Blog von Nguyen Van Lap".
  9. Sie sagen Nein zu Zensur BBC, 30/05/2013
  10. Schriftsteller Nguyen Quang Lap verhaftet BBC, 2014.12.06
  11. Blogger Nguyen Quang Lap in Haft , VOV, 2014.06.12
  12. Die Polizei verhaftete Blogger und Schriftsteller Nguyen Quang Lap" . Radio Free Asia. (Datum: 07. Dezember 2014).
  13. "Untersuchen Sie den Notfall, Strafhaft für Nguyen Quang Lap",  Jugend online (07.12.2014)
  14. Mein Mann war während Heimpflege verhaftet" . BBC News. (06. Dezember 2014).
  15. "Der Schriftsteller Nguyen Quang Lap alias Blogger Que Choa festgenommen VIETNAM - RFI" (RFI. 07. Dezember 2014.
  16. Die „Meinungsverschiedenheiten" der Ehefrau und dem Ministerium für Öffentliche Sicherheit BBC, 2014.12.07
  17. Committee to Protect Journalists (CPJ) sprach über die Verhaftungen der Blogger in Vietnam" VOA. 09. Dezember 2014.
  18. "CPJ fordert die bedingungslose Freilassung von Lap". BBC, 09.12.2014
  19. Nguyen Quang Lap auf der Internet Movie Database
  20. Drei unvergessliche Geschmack von "Memory-Chips"
  21. Ein paar Kommentare über das Buch "Erinnerungen herausgepresst"
  22. "Heuschrecke Nguyen Quang Lap"! Ngo Minh, Da Nang Stadtpolizei, 05.06.2014
  23. "Lebensgeschichte Bullshit ' Bui Van Phu, BBC, 03.12. 2011

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Wegen "schlechten" Inhalts: Erneut regimekritischer Blogger festgenommen




Wegen "schlechten" Inhalts: Erneut regimekritischer Blogger festgenommen


Pressemitteilung von: Forum Vietnam 21

30.11.2014 (Forum Vietnam 21) - Nachdem die Gewerkschaftsaktivistin Do Thi Minh Hanh Ende Juni aus der Haft entlassen und der bekannte Blogger Nguyen Van Hai alias Dieu Cay im Oktober aus dem Gefängnis direkt in die USA abgeschoben wurden, könnte der Eindruck entstehen, dass sich die Menschenrechtslage in Vietnam verbessern würde.

Die Realität sieht ganz anders aus. Das offizielle Portal des vietnamesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit meldete gestern die Festnahme des Bloggers Hong, Le Tho. Die Begründung: Tho hat gemäß Artikel 258 des Strafgesetzbuches eine Straftat begangen:

« 1. Those who abuse the rights to freedom of speech, freedom of press, freedom of belief, religion, assembly, association and other democratic freedoms to infringe upon the interests of the State, the legitimate rights and interests of organizations and/or citizens, shall be subject to warnings, non-custodial reform for up to three years, or a prison term of between six months and three years.

2. Committing the offense in serious circumstances, the offenders shall be sentenced to between two and seven years of imprisonment. »

Dem o.g. Portal zufolge verhafteten die Sicherheitsbehörden gestern um 10:30 Uhr den Blogger Hong Le Tho in Saigon, nachdem er "auf frischer Tat ertappt" worden war. Zudem wurde Thos Wohnung durchsucht.

Er habe im Internet Beiträge mit „schlechtem“ Inhalt und falscher Information veröffentlicht und nach Artikel 258 des Strafgesetzbuches das Ansehen des Staates beschädigt sowie das Vertrauen der Bevölkerung in die Behörden zerstört, so der Vorwurf im originalen Wortlaut des Ministeriums für öffentliche Sicherheit.

Hong Le Tho, Jahrgang 1949, hat Ende der 1960er Jahren in Japan studiert und anschließend dort gearbeitet. Vor einigen Jahren ist er nach Vietnam zurückgekehrt und hat derzeit seinen Wohnsitz in Ho-Chi-Minh-Stadt (vormals Saigon). Er befasst sich in seinen Beiträgen mit Themen der Politik, Erziehung und Wissenschaft. Die Beiträge wurden nicht nur in seinem Blog "Người Lót Gạch" («Der Steinleger») sondern auch in anderen Blogs veröffentlicht. Seit der Verhaftung Hong Le Thos ist sein Blog nicht mehr erreichbar.

Artikel 258 wird des Öfteren angewendet um Andersdenkende mundtot zu machen. Im Mai wurden Blogger Nguyen Huu Vinh, alias "Ba Sam", und seine Mitstreiterin Nguyen Thi Minh Thuy auch aufgrund desselben Artikels verhaftet. "Im Vergleich zu anderen Ländern in Südostasien ist die Lage der Pressefreiheit in Vietnam viel schlechter" sagte kürzlich David E. Kaplan, Direktor des Global Investigative Journalism Network, in einem Interview mit der Online-Zeitung Viet Nam Thoi Bao (Vietnam Times).

Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.

Dr. Hong An Duong
www.vietnam21.info
http://www.openpr.de/images/gen/b/4/b403280157c30621d0a31bfd13cb286f.gif

Forum Vietnam 21 ist ein Aktionsbündnis für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Es versteht sich als Bestandteil der Demokratiebewegung in Vietnam und unterstützt alle Bemühungen um den friedlichen Wandel der kommunistischen Diktatur in eine Demokratie.



Mittwoch, 10. Dezember 2014

Samstag, 6. Dezember 2014

Menschenrechtsbeauftragter Strässer zur Aussetzung einer Hinrichtung in Vietnam



Anlässlich der Aussetzung der für heute vorgesehenen Hinrichtung von Ho Duy Hai erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer, heute (05.12.) in Berlin:

Ich bin erleichtert, dass die Hinrichtung von Ho Duy Hai buchstäblich in letzter Minute gestoppt wurde.

Ich appelliere an die vietnamesischen Behörden, die Todesstrafe gegen Ho Duy Hai in eine Freiheitsstrafe umzuwandeln.

Außerdem fordere ich Vietnam auf, ein allgemeines Moratorium für Todesstrafen zu erlassen. Vietnam ist Mitglied des UN-Menschenrechtsrats und hat zahlreiche UN-Menschenrechtskonventionen unterzeichnet. Es sollte sich der großen Mehrheit der Staaten anschließen und die Todesstrafe endlich ganz abschaffen.

Für die Todesstrafe ist im 21. Jahrhundert kein Platz. Die Bundesregierung wird sich auch weiter konsequent für ihre weltweite Abschaffung einsetzen.

Hintergrund:

Ho Duy Hai war wegen zweifachen Raubes und der Tötung zweier Menschen am 28.11.2008 zum Tode verurteilt worden. An dem Schuldspruch und an der Rechtstaatlichkeit des Strafverfahrens bestehen jedoch Zweifel. 

Menschenrechtsorganisationen und Presseberichte haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Hais Schuld keineswegs bewiesen sei, und neue Ermittlungen
gefordert.

Nach Schätzungen sitzen derzeit etwa 600 Menschen in Vietnam in der Todeszelle.

Einsatz gegen die Todesstrafe

Internetangebot des Auswärtigen Amts: www.auswaertiges-amt.de
Folgen Sie uns auf Twitter: @AuswaertigesAmt und auf Facebook: http://www.facebook.com/AuswaertigesAmt
Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, 10117 Berlin.Deutschland
Telefon: 030 5000-2056
Telefax: 03018-17-3402
Berlin - Veröffentlicht von pressrelations









Freitag, 5. Dezember 2014



27.11.2014 - 09:09
Menschenrechtlerin: Stopp Gewalt und Folter in Vietnam
Pressemitteilung von: Forum Vietnam 21

Stopp Gewalt und Folter in Vietnam!




26.11.2014 (Forum Vietnam 21) - Huynh, Thuc Vy, Jahrgang 1985, ist eine vietnamesische Menschenrechtlerin und stammt aus einer Bauerfamilie in Tam Ky, Provinz Quang Nam im Norden Zentralvietnams.

Ihr Vater, Huynh Ngoc Tuan, 58, wurde 1992 wegen "Propaganda gegen den Staat" nach Artikel 88 des Strafgesetzbuches zu zehn Jahre Gefängnis verurteilt und kam 2002 frei. 2008 fing Huynh Thuc Vy an zu schreiben und veröffentlichte ihre Beiträge in einigen Blogs da sie selbst keinen eigenen Blog betrieb. Nach und nach entwickelt sie sich zu einer Bloggerin mit einem scharfen Sinn für kritische Analyse. Sie kritisiert das kommunistische System und schreibt über die Sehnsucht nach Demokratie und Menschenrechte in Vietnam. Wie nicht anders zu erwarten leidet sie, auch ihr Bruder der Aktivist Huynh Trong Hieu, unter dem Druck des Regimes.
Menschenrechtlern zufolge gehen die kommunistischen Machthaber in der letzten Zeit zunehmend mit Gewalt gegen die Andersdenkenden vor. Anfang November wurde der Journalist Truong Minh Duc auf offener Straße zusammengeschlagen und schwer verletzt. Die Mennonitenkirche in My Phuoc, Provinz Binh Duong wurde innerhalb von zwei Wochen zweimal von einer Schlägertruppe angegriffen und verwüstet. Human Rights Watch hat in dem Bericht "Tod und Verletzungen in Polizeigewahrsam weit verbreitet" 14 Fälle von Tod durch Folter in Polizeigewahrsam genannt. Neulich hat in einer Erklärung (A CALL to ACTION to STOP VIOLENCE TORTURE in VIETNAM from Former Vietnamese Prisoners of Conscience) der nicht zugelassene "Verein der ehemaligen vietnamesischen Gewissensgefangenen" Gewalt und Folter in Vietnam angeprangert und zu Protestaktionen aufgerufen. Angesichts dieser unerträglichen Entwicklung in ihrer Heimat hat Huynh Thuc Vy ein Video in English veröffentlicht. 


Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.
Dr. Hong-An Duong
www.vietnam21.info
http://www.openpr.de/images/gen/b/4/b403280157c30621d0a31bfd13cb286f.gif
Forum Vietnam 21 ist ein Aktionsbündnis für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. Es versteht sich als Bestandteil der Demokratiebewegung in Vietnam und unterstützt alle Bemühungen um den friedlichen Wandel der kommunistischen Diktatur in eine Demokratie.

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2.    ENGLISCH



I am Huynh Thuc Vy, a dissident blogger, a human rights defender in Vietnam. While I am sharing these words with you, torture and violence against civilians, especially dissidents still continue and get more serious.

The universal principles: Freedom, Democracy and Human rights are “luxurious” things to our people. Farmers are displaced from their land. Workers are exploited in factories. Protesters are brutally beaten due to their gathering to express peaceful patriotism.
We really want to enjoy Democracy. We really want to get Freedom. We really want to have Human Rights. These values are protected and promoted in your countries, but in our country, we have to pay a high price for them.

We might be imprisoned because of exercising the rights to freedom of religion, expression, peaceful assembly, and association.

The authorities not only use legal instruments to muzzle dissidents, but also use violence and torture against them. Year by year, the number of the authorities’ violent victims increases rapidly. We are frequently under violent attack by police-sponsored thugs and even by uniformed police in police stations.

How will the future of our country be with violence encouraged by the authorities? How will our children grow up when they usually see their parents beaten brutally. We fail to enjoy peaceful lives and fail to contribute to building our country because law enforcement agencies do not hesitate to brazenly violate human rights.

We want to tell the world that we just really want to exercise our fundamental rights.
What would you do to help us? Share this video and take actions to tell the Vietnamese authorities to:

Return land to poor petitioners!

Return the right to freedom of trade union to labors.

Return the right to freedom of expression to our people!

Return pagodas and churches to congregations!
Free all prisoners of conscience!

With this video, I may ask you to help us:
Stop violence! Stop torture in Vietnam!