Sonntag, 29. September 2013

Die Perversion

aus:


Vietnam Samstag, 28. September 2013 von apa/red - 12

Bären als Delikatesse  

Tatze, Ohr und Galle: Das skrupellose Geschäft mit den gequälten Tieren



© Bild: APA/EPA/LUONG THAI LINH

"Alles frisch", sagt der Verkäufer und öffnet den Gefrierschrank des kleinen Geschäfts. Ohren und die Tatze eines Bären liegen darin, eingefroren und aufgereiht. "Das Tier wurde von den Farmbesitzern erst vor drei Tagen getötet", sagt er. Schlägt der Kunde gleich zu, gibt es ein Fläschchen Bärengalle obendrauf - gratis.

Der illegale Handel mit den Überresten von Bären floriert besonders in der Provinz Phu Tho, rund 80 Kilometer nordwestlich von Vietnams Hauptstadt Hanoi. Etwa 40 solcher sogenannten Bärenfarmen soll es dort geben. Die Tiere werden in engen Käfigen gehalten, die Besitzer entfernen ihnen oft Zähne und Krallen, damit sie sich nicht selbst verletzen.

Verzweifelter Kampf

Tierschützer und Umweltaktivisten kämpfen seit Jahren gegen die Bärenfarmen in Vietnam oder China. Besonders die Praxis, lebenden Bären in regelmäßigen Abständen mit einer Nadel Gallensaft zu entnehmen - eine schmerzhafte Prozedur für die Tiere - sorgte in der Vergangenheit auch international für Entsetzen.  

Die Flüssigkeit ist in der traditionellen asiatischen Medizin als Heilmittel begehrt. Doch die Wirkung des "Wundermittels" haben Experten auch in lokalen Medien zuletzt häufiger infrage gestellt. Der Markt für Bärengalle scheint inzwischen zu schrumpfen. Zwar wird weiter mit der Flüssigkeit gehandelt, der Preis pro Milliliter sank aber in den vergangen Jahren nach Angaben eines Farmbesitzers von umgerechnet knapp neun Euro auf etwa 50 bis 70 Cent.

Den gefangenen Bären ergeht es dadurch nicht besser. Der Preisverfall setzt die Besitzer unter Druck. Um an Geld zu kommen, töten inzwischen viele Farmer ihre Tiere, denn andere Teile der Bären sind in Vietnam weiter sehr begehrt.

Fleisch gilt als Delikatesse

Das Fleisch der Tiere gilt als Delikatesse und in Alkohol eingeweichten Bärenohren und Bärentatzen wird nachgesagt, die Leistungsfähigkeit zu steigern. Je nach Gewicht bringt eine Packung von Ohr und Bärentatze nach Angaben eines Farmers bis zu 1.000 Euro ein. Zwar ist der Handel mit Bären und ihren Körperteilen in Vietnam mittlerweile untersagt. Wilde Bären dürfen nicht mehr gefangen und gehalten werden. Die existierenden Bärenfarmen unterliegen zudem strengen Auflagen: Ihre Besitzer müssen die Kadaver von toten Bären unter der Aufsicht eines Försters vernichten. Durchgesetzt werden diese Vorschriften aber kaum.
"Ich war noch nie dabei, als der Kadaver eines Bären unter Aufsicht vernichtet wurde", sagt Tierarzt Nguyen Thanh Hai. "Aber ich habe schon viele Bären gesehen, die wegen ihres Fleisches geschlachtet wurden."
Trotz des Drucks von Tierschützern und Anfragen der Verantwortlichen an Ort und Stelle, lehnte es die Regierung in Hanoi bisher ab, Haltern die Bären abzukaufen und sie in Rettungsstationen unterzubringen.
Viele Bärenbesitzer in der Region sehen offenbar keinen anderen Ausweg. "Je länger wir sie halten, desto mehr leiden wir", sagt ein Farmer aus Phu Tho. "Es ist besser für uns, sie zu töten und Fleisch und Tatzen zu verkaufen




Mittwoch, 25. September 2013

Vietnamesische Werft feuert 14000 Arbeiter



Kahlschlag in Vietnam: Vinashin will mehr als die Hälfte der Belegschaft loswerden
Die goldenen Zeiten sind noch gar nicht so lange her: Mitte 2010 bauten bei der Vietnam Shipbuilding Industry Group, kurz Vinashin, rund 70 000 Arbeiter Schiffe. Drei Jahre später setzt die Staats-Werft zu einem Kahlschlag an, der seinesgleichen sucht: Gleich 14000 Arbeiter müssen gehen, wie vietnamesische Medien berichten

Die Werft will damit auf einen Schlag mehr als die Hälfte seiner Belegschaft vor die Tür setzen.
Vinashin steht wegen seiner massiven Verschuldung kurz vor dem Bankrott. Weil kaum noch Geld da ist, um ausstehende Löhne zu bezahlen, würden die Entlassungen "nicht einfach", heißt es in einer Unternehmensmitteilung.

Das Verkehrsministerium hat das Management angewiesen, alle Löhne auszuzahlen, bevor die Verträge mit den Arbeitern aufgelöst werden

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