Mittwoch, 7. November 2012

Solidarität mit Tibet


Tibetischer Moench und Erzieher aus Machu festgenommen, Zeitschrift verboten - Moench wegen Besitzes eines Handys festgenommen

Gestern verbrannte sich ein Tibeter in Rebkong, die Nachricht darüber folgt
noch ...

Tibetan Centre for Human Rights and Democracy,

1. November 2012

Tibetischer Mönch und Erzieher aus Machu festgenommen, Zeitschrift verboten
=======================================

Die chinesischen Behörden im Bezirk Machu (chin. Maqu), TAP Kanlho (chin.
Gannan), Provinz Gansu, nahmen kürzlich einen tibetischen Mönch und Erzieher,
der eine Organisation zur Erhaltung und Förderung der tibetischen Sprache
gegründet hatte, fest.

Der 38jährige Jinpa Gyatso, ein Mönch des Klosters Mayul Samten Choekorling in
Machu, wurde am 25. Oktober um ca. 14 Uhr festgenommen. Er war gerade auf dem
Weg zu einem kranken älteren Lama seines Klosters, der in der Stadt Chengdu
(tib. Tridu) in einem Krankenhaus behandelt wurde.

Wie das TCHRD von einer dortigen Quelle erfuhr, steht die Festnahme von Jinpa
Gyatso vermutlich im Zusammenhang mit seinen Aktivitäten für das Gemeinwohl,
besonders seinen Bemühungen zur Förderung der Verwendung der tibetischen
Sprache unter seinen Landsleuten im Bezirk Machu.

Bereits am 30. März hatte die dortige Polizei Jinpa Gyatso in Gewahrsam
genommen, wo er Verhören unterzogen und mit einer Geldstrafe belegt wurde. Um
wieder freizukommen, mußte er eine Strafe von 40.000 Yuan entrichten. Aus
welchen Gründen er inhaftiert war, ist nicht klar, den Ortsansässigen zufolge
hatte Jinpa Gyatsos willkürliche Festnahme mit seiner sozialen Betätigung zu
tun, vor allem der Gründung der Gesellschaft Bhoe Amay Rangkey Lasor, die sich
die Pflege der tibetischen Sprache zur Aufgabe gemacht hat.

2009 von Gyatso und einigen seiner Freunde gegründet, setzte sich die
Gesellschaft dafür ein, daß reines Tibetisch gesprochen wird, sie organisierte
Kurse für tibetische Kinder während der Winterferien und gab eine
tibetischsprachige Zeitschrift mit dem Titel Rewei Kanglam (�Pfad der
Hoffnung�) heraus. Eben wegen dieser Zeitschrift wurde er langwierigen Verhören
unterzogen. Die Behörden verboten die Zeitschrift, weil sie darin einen
vermeintlichen politischen Bezug sahen.

Jinpa Gyatso, gebürtig aus dem Bezirk Machu, wurde mit elf Jahren Mönch im
Kloster Mayul Samten Choekor Ling. Er studierte später am Buddhistischen
Institut Larung Gar im Bezirk Serthar (chin. Seda), TAP Kardze, Provinz
Sichuan, wo er 1999 einen Kurs in tibetischer Grammatik und Poesie absolvierte. 

Nach Machu zurückgekehrt, wirkte er in der Verwaltung des Klosters Mayul Samten
Choekor Ling, unter anderem als Buchhalter und auch als Lehrer.

Das TCRHD konstatierte in letzter Zeit einen scharfen Anstieg bei der Verhaftung von Tibetern, die sich sozial engagieren, als Lehrer und Umweltschützer wirken, sowie bei der Schließung von lokalen, von Tibetern
gegründeten Gesellschaften. Im April dieses Jahres gaben die Behörden in der TAP Kardze eine Verordnung heraus, um die Aktivitäten von NGOs in der Präfektur Kardze inzudämmen. Die Verordnung vom 26. April 2012 fordert von allen nichtstaatlichen sozialen Organisationen, daß sie sich bei dem Amt für Zivile Angelegenheiten auf Präfekturebene registrieren lassen, widrigenfalls werden
sie für illegal erklärt.

********************************************
Phayul, www.phayul.com
30. Oktober 2012

Mönch wegen Besitzes eines Handys festgenommen
================================
Bei einem weiteren Vorfall wurde der 19jährige Tashi Norbu, ein Mönch des
Klosters Ogyen Damchoe Ling im Bezirk Sog der Präfektur Nagchu, TAR, am 23. Oktober festgenommen, weil er ein Apple iPhone bei sich hatte.

Die chinesischen Behörden führten in der Gegend eine Razzia durch, um die
Mobiltelefone aller Bewohner zu begutachten. Sie stellten insbesondere Tibeter, die Apple iPhones bei sich hatten, zur Rede und überprüften, ob sie gar in Kontakt zum Ausland stehen.

Über den Zustand und den Verbleib des verhafteten Mönches gibt es keine
Information.

Augenzeugen der Selbstverbrennungen in Tibet pflegten mit Hilfe ihrer Mobiltelefone Bilder und kurze Videosequenzen der Proteste einzufangen. Tibeter auf beiden Seiten des Himalayas griffen in letzter Zeit vermehrt zu Smartphones, um schneller und einfacher miteinander kommunizieren zu können.

**********************************

Das Tibetische Parlament-im-Exil sammelt Unterschriften, auch online, die am
10. Dezember den Vereinten Nationen übergeben werden sollen. Bitte
unterschreiben Sie, falls Sie es noch nicht getan haben, bis zum 15. November und geben Sie den Link an Bekannte weiter!

Petition unterzechnen
Übersetzung: Adelheid Dönges, Revision: Angelika Oppenheimer
*******************************************
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM)

* Arbeitsgruppe München
* Adelheid Dönges, Packenreiterstr. 18, 81247 München
* Tel (+49 89) 811 35 74 oder (+49 40) 480 80 77 (Angelika Oppenheimer)


* Spendenmöglichkeit: IGFM München,
* Kto 158393803, Postbank München, BLZ 700 100 80
* IBAN DE71700100800158393803 - BIC PBNKDEFF
* Bei den Übersetzungen handelt es sich um nicht autorisierte.

*******************************************

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen